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Gardasee Bike Festival 2010 – Formula mit neuer Bremse, Gabel und Laufradsatz

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Einige von euch haben die Bilder von einer Federgabel von Formula vermutlich schon gesehen, doch habt ihr auch gewusst, dass auch ein Laufradsatz von den Italienern kommen wird? Wann? Zur Eurobike könnte und müsste man sagen aber es gibt natürlich schon jetzt was zu sehen…

Bleiben wir aber zuerst beim Kerngeschäft: Formula entwickelt beim Erfolgsmodell “The One” und damit bei den Bremsen weiter und so dürfen wir zur Eurobike eine grundlegend überarbeitete Bremse erwarten, die ich einfach mal „Oval“ nenne. Bei der Bremszange geht Formula nämlich den Weg hin zu ovalen Kolben.

Der Kolbendurchmesser beträgt dabei 26x24mm, was effektiv zu einer um 25% größeren Bremsfläche führen soll. Die wiederum sollte bessere Bremskraft bei gleichzeitig besserer Wärmeableitung durch die größere Fläche garantieren. Am Hebel gibt es ebenfalls Neuerungen: Einerseits lässt sich wie gewohnt die Griffweite verstellen, andererseits kann auch der Hebelweg eingestellt werden. Praktisch bedeutete das, dass der Abstand zwischen Druckpunkt und Lenker immer der gleiche bleibt, der Hebel dafür jedoch, ne nach Einstellung des Hebelwegs, unterschiedlich weit gezogen werden muss.

Viel spannender ist aber der Prototyp der Federgabel.

Das noch namenlose Modell wird sich als Konkurrentin von Rock Shox SID und DT XRC an CC-Racer richten. Bei einem Gewicht von angegebenen 1390g wird sie intern zwischen 80/100/115mm Federweg verstellbar sein. Um dieses Gewicht zu erreichen wird an der Gabel viel gefräst und verständlicher Weise mit Luft gefedert, die Dämpfung übernimmt ein offenes Ölbad. Als Einstelloptionen gibt es wie gewohnt Zug- und Druckstufeneinstellungen und der gezeigte Prototyp wirkte angenehm markant.

Last but not least: Der neue Laufradsatz.

Nicht weniger als 220 g sollen die Carbonfelgen auf die Waage bringen, die mit geraden Speichen in die roten Naben eingespeicht werden. Selbstverständlich stellt sich hier zunehmend die Frage, wie das geringe Gewicht bei annehmbarer Stetigkeit erreicht werden kann. Allerdings ist die Felge auch für Tubular-Reifen ausgelegt, was konstruktionsbedingt einige Gramm sparen sollte. Das Gesamtgewicht des Sets soll bei schlanken 1090g (inkl. sehr weit herunter gefrästen Schnellspannern) liegen – der Preis ist, wie bei den anderen Neuheiten, noch unklar. Bei den Naben wird Formula die bekannten Standards bedienen und durch einschraubbare Hülsen den bequemen Wechsel von Schnellspannachse auf z.B. eine 15mm Steckachse ermöglichen. Auffällig ist der sehr fein ausgefräste Freilaufkörper gewesen. Hier sollte sich Formula überlegen, ob nicht vielleicht der Einsatz von dünnen Stahlstreben zum Schutz der der schlanken Alukonstruktion eine sinnvolle Verbesserung wäre. Weitere Details zum Laufrad sind leider noch nicht bekannt, werden jedoch auch im Verlauf vor der Eurobike zu erwarten sein. Fest steht schon jetzt, dass es auch eine 29″ Version des Laufradsatzes geben wird, die jedoch im Gegensatz zur 26″ Version eine Alufelge verwendet.

Was erwartet ihr euch von den Ausflügen von der neuen Richtung, die von Formula eingeschlagen wird? Denkt ihr, dass ein so leichter Laufradsatz noch den Anforderungen beim Rennsport gewachsen ist?

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Eurobike 2010 – Formula mit mehr Einstelloptionen und neuen Bremsscheiben

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Eurobike 2010: Formula Bremsen: im IBC TV ansehen

Als letzte Station mit Harald Philipp haben wir den Stand von Formula angesteuert, an dem es neben leckerem Kaffee auch Neuheiten im Bremsensektor gegeben hat:

Über die Federgabel von Formula und die neuen Laufradsätze haben wir schon vom Gardasee Festival berichtet (LINK = http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=460449) – näheres liefern wir nach, wenn es wirklich konkret wird mit den Neuerungen aus Italien!

Eurobike 2010: Alle Videos, Infos und Bilder zur Eurobike 2010 findet ihr hier: Eurobike 2010

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Formula Oval 2012 – Erste Bremse mit Speed-Lock [Video]

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Beim Worldcup in Leogang war sie schon an einigen Rädern zu sehen, vergangenes Wochenende fiel sie auch mir in die Hände: Die neue Formula Oval. Prototypen der Bremse kursieren schon seit längerem, jetzt gibt es endgültig aussehende Exemplare, die auch schon bei Bike-Herstellern getestet werden. Die Bremse verfügt über zwei äußerst auffällige Alleinstellungsmerkmale: Die namensgebenden, ovalen Bremskolben, und das Speed-Lock genannte System, welches es erlaubt, die Leitung werkzeugfrei vom Bremshebel zu entfernen – ohne anschließend entlüften zu müssen.

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Designmäßig gibt es keine Experimente: Wie schon die beiden The One Modelle erscheint auch die Oval in schlichtem Schwarz mit golden eloxierten Details. Die Abdeckkappe des Kolbens ist logischerweise nicht oval – sie soll schließlich eingeschraubt werden können. Der Kolben selbst ist übrigens auch nicht außerordentlich “flach gedrückt” – die Maße liegen bei 24X26,5mm, eine recht geringe Exzentrizität also.

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Wie bei der zweiten Generation The One findet sich auch hier ein Geberkolben, der senkrecht zu Bremshebel und Griff liegt. Diese Bauweise scheint sich bei Formula und auch Magura durchzusetzen, wo die unter anderem von den alten Oro-Modellen und Avid-Bremsen bekannte Version langsam aus der Palette verschwindet.

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Die Formgebung ist ziemlich organisch, alles in allem fällt das Modell etwas voluminöser aus als die mit der XC-Bremse R1 sehr ähnliche (insb. der Hebel) The One.

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Die Bremsbeläge (übrigens nicht oval, sondern rechteckig) lassen sich nach oben entnehmen, Sicherung klassisch per Sprengring und Gewinde. Der Vorteil der ovalen Kolben soll weniger Verkanten sein, außerdem sollen die Beläge dank größerer Führungsfläche gleichmäßiger Richtung Scheibe geführt werden. Resultat der größeren Fläche: Bessere Wärmeableitung und dadurch eine höhere Standfestigkeit.

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Richtig spannend ist aber das Speed-Lock genannte Feature: Im Video seht Ihr, wie einfach es damit möglich ist, die Bremsleitung vom Bremshebel zu entfernen. Durch ein Ziehen an der schwarzen Sicherung löst sich die Leitung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wenn etwa die Bremsleitung im Rahmen verlegt werden soll, ist normalerweise ein Entlüften unumgänglich. Mit Speed-Lock kann die Leitung durch den Rahmen geführt werden und anschließend – Klick – einfach wieder eingesteckt werden.
Diese Tatsache ist auch für Leihbikes oder all jene praktisch, die Ihre Räder ab und zu verleihen. Dann können nämlich für den Wechsel von Moto(Britisch) auf Reguläre-Bremsrichtung (Links vorne, rechts hinten) die Bremshebel montiert bleiben, einfach nur die Leitungen tauschen und ab die Post.


formula Oval 2012 von nuts auf MTB-News.de

Die Bremse ist ab der Eurobike zu erwarten, ob Speed-Lock mit der Druckpunkt-Verstellung FCS kompatibel ist, konnte mir noch niemand verraten. Das Gewicht des oben zu sehenden Modells liegt übrigens bei 335g mit einer 160mm Scheibe und ohne Adapter.

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Eurobike 2011 – Formula Bremsen, Federgabeln und Laufräder für 2012

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Wie schon bei Lupine und DT Swiss hat uns bei Formula Harald Philipp erwartet, um uns auf dem Eurobike-Stand die Neuheiten von Formula für das Modelljahr 2012 zu präsentieren. Nur sind die Dateien im Wust der Netzwerkspeicher ein bisschen öfter durch den digitalen Cosmos gedreht worden, als wir eigentlich vorgehabt haben. Von dem her heißt es nun endlich mit reichlich Verspätung: Vorhang auf für die “Lost Files” von Formula!

Neben der bekannten Bremsensparte gibt es ab dem nächsten Jahr bei Formula auch die schon vor über einem Jahr gezeigten Laufräder und Federgabeln zu kaufen.


Formula von Thomas auf MTB-News.de

Bremsen
R1 (Racing)
Die R1 Racing ist die Rennbremse im Programm von Formula und soll durch Carbon-Hebel und Titanschrauben auf gerade einmal 270g kommen. Zum Modelljahr 2012 gibt es hier nur Modellpflege in Form von Upgrades wie FCS, SpeedLock und MixMaster. Das Modell R1 bleibt 2012 im Programm und bringt 298g auf die Waage.

RO
Mit der RO bringt Formula die erste Bremse auf den Markt, die keine Runden, sondern ovale Kolben verwendet. Im Vergleich zur The One sollen die Kolben 18% größer ausfallen und deutlich mehr Bremskraft bieten. Das Gewicht der Bremse soll bei 361g liegen.

The One
Der Name “The One” trifft laut Formula immer noch zu, denn diese bekannte Bremse soll die vielseitigste auf dem Markt sein. Bei einem Gewicht von 336g kann die Bremse uneingeschränkt auch im Downhilleinsatz gefahren werden und ist seit einigen Jahren ein zuverlässiger Begleiter an vielen Bikes.

RX
Unterhalb der R1 soll die RX Einsteiger und kostenbewusste Biker ansprechen. Dieses Modell soll 341g wiegen und unterscheidet sich von den inneren Werten her nur geringfügig von den teureren Geschwistern.

Bremsscheiben
Im letzten Jahr haben wir bei Formula erstmals Bremsscheiben mit Aluminium-Träger in der Mitte gesehen. Diese Bremsscheiben sollen nun endlich verfügbar sein. Sie lassen sich an alle Bremsen nachrüsten.

6-Loch
140mm – 78g
160mm – 95g
180mm – 115g
203mm – 139g
Centerlock
160mm – 105g
180mm – 123g

Parallel dazu werden die Standard-Stahl-Scheiben nach wie vor im Programm sein.
6-Loch
160mm – 87g
180mm – 123g
203mm – 157g
Centerlock
160mm – 106g
180mm – 141g
203mm – 176g

Technologien
- FCS (Feeling Control System): Einstellung des Hebel-Leerweges (= Lüftspiel) zum Ausgleich der Belagsabnutzung und zur Einstellung der persönlichen Vorlieben. Serie bei The One und RO, an alle anderen Bremsen nachrüstbar.
- TFRA (tool-free reach adjust): Einstellung der Hebelweite ohne Werkzeug. Serie bei R1, The One und RO, an alle anderen Bremsen nachrüstbar.
- MixMaster: Analog dem Matchmaker von Avid eine Klemmschelle, über die die Formula Bremsen mit einem Sram Schalthebel gemeinsam geklemmt werden können.
- SpeedLock: Verschlusssystem zum einfachen und sauberen Trennen der Bremsleitung, um sie beispielsweise durch den Rahmen zu verlegen. Kein Entlüften notwendig!

Fotos Formula Bremsen

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Formula Gabeln

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Weitere Informationen zu Formula findet ihr hier: LINK
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Alle Beiträge zur Eurobike 2011 hier auf mtb-news.de findet ihr hier in der Übersicht.

Der Beitrag Eurobike 2011 – Formula Bremsen, Federgabeln und Laufräder für 2012 ist auf MTB-News.de erschienen.

Fahrbericht – Formula The One FCS Scheibenbremse

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Meine erste hydraulische Scheibenbremse habe ich 2003 gekauft – eine Magura Louise FR. Mit dieser Bremse haben ich das Wheelie- und auch das Manual-Fahren gelernt und so manchen Höhenkilometer vernichtet. Als ich dann jedoch das erste Mal eine Formula The One an einem anderen Rad gefahren bin, hat das Grübeln angefangen. Was macht eine gute Bremse aus? Und wie sollte sich eine perfekte Bremse anfühlen?

Im Vergleich zu meiner Magura von damals, ist die Formula The One in ihrer aktuellen Version immer noch grundlegend anders als die meisten Bremsen, die gegenwärtig auf dem Markt angeboten werden. Nach einer kurzen Einbremsphase zeigt sich die The One als schnippische Italienerin, denn wer hier mit zwei Fingern zupackt, kann schnell Opfer einer beinahe digitalen Bremsmodulation werden: An oder Aus, dazwischen 2mm Hebelweg. Da die Bremse dennoch sehr weit verbreitet ist und folglich etwas an ihr dran sein muss, kommt hier nun der Fahrbericht.

Technische Daten

    Geberkolben
  • integrierter Ausgleichsbehälter
  • zweiteilige Lenkerklemmung
  • Flip Flop Montierbar (jeweils rechts oder links)
  • Material: Aluminium, Carbonhebel als Option (-6g)
  • Hartanodisierter Geberkolben Zylinder
  • Bremsmedium: DOT 4
  • werkzeugfreie Hebelweitenverstellung im Hebel integriert
  • FCS – Feeling Control System –> Druckpunktverstellung
  • .

    Bremszange

  • einteilig geschmiedet
  • Zwei-Kolben-System mit 24mm Kolbendurchmesser
  • Material: Aluminium
  • Beläge: Sintermetall
  • Leitungsabgang frei drehbar
  • Belagswechsel nach oben ohne demontiertes Rad möglich
  • Postmount Montagestandard
  • .

    Bremsschreiben

  • Scheibengrößen
    1-teilig: 160mm / 180mm / 203mm
    2-teilig: 140mm, 160mm, 180mm, 203mm
    2-teilig mit Centerlock Aufnahme: 160mm, 180mm
  • Optional: SpeedLock (Schnellverschuss für die Leitungen) und MixMaster (Klemmschelle für Sram Schalthebel)
  • .

    Farben

  • schwarz mit golden eloxierten Schrauben – die hier gezeigte rote Version ist nur für OEMs bestimmt und deshalb sehr selten im Aftermarket verfügbar.

Gewicht

Einsatzbereich

  • XC, All-Mountain, Enduro, Freeride, Dowhill

UVP: 498€ (Set vorne und hinten)

In der Hand
Abgesehen von den Griffen gibt es kaum ein Produkt, dass man so viel in der Hand hat, wie den Hebel einer Bremse. Aus diesem Grund ist der Hebel dann auch wieder einer der entscheidenen Faktoren, die über Lust oder Frust mit einer Bremse entscheiden. Bei der Forumla The One ist der Hebel als Zwei-Finger-Hebel ausgeführt und wie eingangs schon geschrieben sollten zwei Finger in der Regel auch reichen, um den Fahrer über den Lenker zu katapultieren. Während von älteren Jahrgängen noch berichtet wurde, dass der Hebel teilweise verbiegen könne, macht der aktuelle Hebel mit integrierter Rändel zur Einstellung der Hebelweite einen soliden Eindruck, auch wenn der Drehpunkt durchaus größer ausgeführt werden könnte. Für meine Hände liegt der Hebel sehr gut in der Hand und dank der starken Biegung im ersten Drittel liegt der Druckpunkt angenehm nah am Lenker.

Bei der Montage der Bremse fällt zu allererst auf, dass Formula an den Bremszangen nicht wie Sram / Avid auf ein kleines Sammelsurium an Unterlegscheiben setzt, sondern die Postmount-Zangen direkt mit nur einer Unterlegscheibe anschraubt. Solange die Aufnahme an Rahmen und Gabel präzise gefertigt ist, überzeugt diese Lösung – sollte eine der Aufnahmen einmal nicht perfekt sein, ist hier jedoch mit Schleifen und gegebenenfalls Quietschen (dazu später mehr) zu rechnen. Gewicht spart es auf jeden Fall, genau so, wie die winzigen Aluminiumschrauben zur Fixierung der zweiteiligen Lenkerklemmung. Durch die geklemmte Schelle können die Hebel unabhängig von den Griffen am Lenker montiert werden. Zusätzlich sind die Geberkolben so designed, dass die Bremse sowohl links, als auch rechts montiert werden kann. Das klingt relativ lapidar, doch kann durchaus interessant sein, wenn der Kumpel das Bike ausleiht und Hobby-MX-Fahrer ist ;).

Insgesamt ist die Montage der Bremse damit denkbar einfach und kann höchstens an den sehr leichten, aber vielleicht auch genau deshalb nicht perfekt rund laufenden Scheiben scheitern. Die große 200er Scheibe an unserer Vorderradbremse hat bereits aus der Packung einen minimalen aber hörbaren Seitenschlag gehabt. Toleranzen für solche Abweichungen bietet die The One nicht, denn zwischen den neuen Bremsbelägen ist kaum mehr als ein Haar unterzubringen. Zu einem gewissen Grad kann solch eine Scheibe gerichtet werden, aber Wunder passieren leider nur selten. Die optionalen, zweiteiligen Scheiben mit Aluminium-Teller sollten in dieser Hinsicht besser abschneiden, waren aber zu Testbeginn Anfang 2011 noch nicht verfügbar. Mittlerweile sind die Scheiben im Einzelhandel und Internet verfügbar.

Ist die Scheibe dann am Rad, erfolgt die Einstellung auf die persönlichen Vorlieben. Die Hebelweite lässt sich einfach und in einem sinnvollen Bereich direkt am Hebel einstellen (ohne Werkzeug). Zusätzlich bietet das FCS-Modell der The One noch die Möglichkeit, über ein “feeling control system” genanntes System den Druckpunkt der Bremse einzustellen. Tatsächlich verändert das kleine rote (in der normalen Serie goldene) Einstellstück am Beginn der Leitung die Leitungslänge und ermöglicht es dadurch, in einem gewissen Rahmen Einfluss auf den Abstand der Beläge zur Scheibe zu nehmen. Dadurch kann wiederum der Hebelweg in einem gewissen Rahmen eingestellt werden. Ist diese Einstellung jedoch ein Mal getroffen, kann sie nur noch benutzt werden um der automatischen Belagnachstellung nachzuhelfen. Wer noch ein aktuelles Modell ohne FCS besitzt und es gerne nachrüsten würde, kann das problemlos machen.

Abseits ihrer Features betrachtet, macht die Formula The One einen sehr guten Eindruck. Alle Logos sind fein eingelasert und die Oberflächen wirken hochwertig. Unterstrichen wird dieser sehr gute haptische Eindruck von der sehr kompakten Bauweise, die das erstaunlich geringe Gewicht ermöglicht. So könnte die Bremse je nach Scheibengröße tatsächlich für eine Vielzahl von Einsatzbereichen interessant sein.

Auf dem Trail
Über ein Jahr habe ich die Formula The One FCS nun an meinem Projektbike gefahren und nach wie vor machen sie einen hervorragenden Eindruck. Am Vorderrad ist bislang ein Belagwechsel fällig gewesen, während am Hinterrad noch das erste Paar der Serienbeläge zuverlässig seinen Dienst tut. Abgesehen von den ersten Einstellungen direkt nach der Montage, habe ich keine Veränderungen an der Bremse mehr vorgenommen. Nach einer kurzen Einbremsphase hat die Bremse immer mehr als genug Bremskraft bereitstellen können und selbst in den steil verblockten Kehren hinunter vom Monte Misone (IT) habe ich zu keiner Zeit mehr als einen Finger an die Bremse nehmen müssen, um sicher zum Stehen kommen zu können. Genau so muss das sein.

Die große Bremskraft muss auch kontrolliert werden können!

Ein zweiter Punkt abseits der schieren Bremskraft ist die Modulation der Bremse. Die Frage lautet hier: Wie lässt sich die Bremskraft kontrollieren? Der Hebelweg der The One ist auch bei komplett herausgedrehtem FCS System knackig kurz gewesen und wer hier unbedarft zugreift, erlebt das “digitale Bremsgefühl”, dass ich als ersten großen Unterschied zu meiner ersten Magura Louise FR eingangs beschrieben habe. Der digitale (also von nur zwei Zuständen geprägte) Charakter trifft jedoch nur zum Teil zu, denn obwohl der Hebelweg sehr kurz ist, kann die Bremse sehr feinfühlig bedient werden. Jedenfalls wenn die Finger das mitmachen. Bei den letzten Ausfahrten in extremer Kälte und in Folge dessen kalten Fingern hat mir dieser Umstand zu schaffen gemacht, doch abgesehen davon bin ich über das Jahr hinweg stets sehr gut mit der The One gefahren. Hat man sich erst an das Hebelgefühl gewöhnt, so macht diese Bremse richtig Spaß und vermittelt genügend Sicherheit, um auch in steilen Passagen nicht über das Bremsen nachdenken zu müssen. Aus diesem Grund wird die The One auch sehr häufig in Verbindung mit Downhill und Rennen genannt. Hier zahlt sich der konstante Druckpunkt und die gute Fading-Resistenz aus. Mit meinen 75kg (inkl. Tourenrucksack) habe ich die Bremse jedenfalls nie überbelasten können.

Ein Punkt, der jedoch immer wieder den sonst sehr guten Gesamteindruck getrübt hat, ist die Quietsch-Anfälligkeit der Scheiben gewesen. Während das teilweise im Internet beschriebene Rubbeln bei mir nicht nachzuvollziehen gewesen ist, haben die Bremsen schon bei wenig Feuchtigkeit teils extrem zu quietschen angefangen. Gleiches galt für den Fall, dass ich die Absenkungsfunktion meiner Federgabel verwendet habe. Das durch Verzug im Casting herbeigeführte leichte Schleifen der Beläge ist immer wieder von einer Schwingung der Scheiben reflektiert worden, was zu teils recht nervigen Uphills geführt hat. Hier macht sich das extrem geringe Spaltmaß zu den Belägen hin negativ bemerkbar. Bei einer kurzen Runde mit einem anderen Laufradsatz und Shimano Scheiben konnte ich diese Quietschneigung nicht reproduzieren, weshalb ich davon ausgehe, dass die Geräuschentwicklung tatsächlich an den sehr leichten Formula Scheiben liegt.

Fazit
Bremsen oder nicht bremsen – das ist hier die Frage. Nicht nur mit großen 200er Scheiben beißt die Formula The One mit überzeugender Bremskraft zu und erfreut mit konstantem Hebelgefühl auch bei langen Abfahrten. Wer gerne einen etwas weicheren Druckpunkt haben will, der kann über die Druckpunkteinstellung FCS die Charakteristik ein wenig beeinflussen, doch die The One ist und bleibt eine scharfe Bremse, die sich auf Grund ihrer gewaltigen Bremskraft besonders – aber nicht nur – für den Downhilleinsatz empfiehlt.

Pro

    + hervorragende Bremskraft
    + einfache Montage, Belagwechsel und Einstellung
    + geringes Gewicht

Contra

    - hoher Preis
    - Bremsscheiben anfällig für Seitenschläge und Quietschen
    - kein Mineralöl sondern DOT als Bremsflüssigkeit

Bildergalerie zur Formula The One FCS
Formula The One FCS Review TS 08 Formula The One FCS Review TS 09 Formula The One FCS Review TS 10 Formula The One FCS Review TS 11 Formula The One FCS Review TS 12 Formula The One FCS Review TS 13 Formula The One FCS Review TS 14 Formula The One FCS Review TS 15 Formula The One FCS Review TS 16 Formula The One FCS Review TS 17 Formula The One FCS Review TS 18 Formula The One FCS Review TS 19 Formula The One FCS Review TS 20 Formula The One FCS Review TS 21 Formula The One FCS Review TS 22 Formula The One FCS Review TS 23 Formula The One FCS Review TS 24 Formula The One FCS Review TS 25 Formula The One FCS Review TS 26

Bilder von Tobias Stahl, Fabian Baretzky und Thomas Schreiber

Weitere Informationen zur Formula The One FCS (Entlüftung, Leitungen, Wartung) findet ihr auf der Homepage von Formula.

Der Beitrag Fahrbericht – Formula The One FCS Scheibenbremse ist auf MTB-News.de erschienen.

Eurobike 2012 – Formula löst Probleme mit schleifenden Scheiben

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Herzlichen Glückwunsch zum 25. Geburtstag, Formula! Mit einer Feier am ersten Messetag haben die Italiener das Bestehen für ein Vierteljahrhundert gefeiert und eine auf 500 Stück limitierte Sonderserie der T1 (ehemals The One) präsentiert. Eines dieser Bremsensets geht auch an den Gewinner unseres Formula-Gewinnspiels! Auch dazu gratulieren wir herzlich.

Das Eurobike-Video von Formula

Eurobike 2012 – Formula zeigt limitierte Sonderserie zum 25 jährigen Bestehen von Tobias – mehr Mountainbike-Videos

Der CEO von Formula Deutschland, Theo Sandu, hat uns auf dem Messestand die wichtigsten Neuheiten der Italiener für die kommende Saison präsentiert.

Die größte Sensation ist am Stand von Formula ist, dass die Italiener sich endlich dem Problem der schleifenden Beläge angenommen hat. Ausgehend von dem Feedback vieler OEMs ist der Umstand, dass es besonders lange braucht, eine neue Formula schleiffrei am Bike zu montieren, offenbar nicht mehr länger zu tolerieren gewesen. Ursächlich hierfür ist der extrem geringe Abstand zwischen den Bremsbelägen und der Scheibe gewesen. Er sorgt einerseits für einen extrem guten und früh anliegenden Druckpunkt der Bremse, macht allerdings auch das schleiffreie Einstellen zu einer echten Herausforderung. Insbesondere dann, wenn die 200mm großen Formula Bremsscheiben montiert sind, die zwar ungemein leicht, aber dafür nicht immer perfekt plan sind.

Für das neue Modelljahr hat Formula hier nachgebessert und will durch neue Kolben in Verbindung mit neuen Dichtungen das Rückzugsverhalten der Beläge deutlich verbessert haben, so dass der breitere Lüftspalt zuverlässtig freigegeben wird. So sollen die Bremsen endlich mit vertretbarem Aufwand schleiffrei einzustellen sein. Um die neue Technik greifbar zu machen, hört sie auf den Namen ECT (Enhanced Caliper Technology). Und es kommt noch besser: die neue Technologie kann auch an älteren Bremsen nachgerüstet werden.

Kleine Änderungen hat es auch an den Bremssätteln gegeben. Leicht geneigte Leitungsabgänge auf der Innenseite der Bremssättel sollen für eine sauberere Leitungsverlegung sorgen und durch ein kompakteres Design soll das Gewicht weiter gesenkt worden sein.

Die Formula Bremsen für 2013 im Überblick

Rac1ng
Die Rennbremse R1 bleibt auch im neuen Modelljahr das leichteste Produkt von Formula und soll schlanke 264 Gramm auf die Waage bringen (Vorderradbremse mit Leitung, 160mm Bremsscheibe und Schauben). Neu ist die ECT Technologie für einfaches Einstellen der Bremse.

R0
Die stärkste Bremse von Formula setzt auf ovale Kolben und ist damit einmalig auf der Welt. Formula verspricht durch diese Technologie eine bessere Modulation der Bremsleistung und dennoch ein gutes Gewicht von 360 Gramm für das Set mit 160mm Bremsscheiben. Auch die R0 bekommt die neue ECT Technologie, die auch für ältere Modelle nachrüstbar sein wird.

R1
Die R1 ist Formulas Angebot für All-Mountain und Enduro Piloten. Sie liegt vom Gewicht her zwischen Rac1ng und R0 und kommt ebenfalls mit ECT.

T1
Der Klassiker von Formula, die The One, hört neuerdings auf den Namen T1 und profitiert für das neue Jahr ebenfalls von der ECT Technologie, die insbesondere unsere Kritik an den schleifenden Scheiben aus dem Fahrbericht [Artikel] vergessen machen sollte. So gerüstet geht die T1 mit leicht modifiziertem Geberkolben und neu geformtem Bremssattel in die neue Saison.

RX
Die RX ist Formulas Einstiegsmodell in die Welt der Scheibenbremsen. Sie teilt sich viele Technologien mit den höherpreisigen Modellen und liegt vom Gewicht her mit der T1 auf einem Niveau. Nur bei der Einstellbarkeit müssen leichte Kompromisse eingegangen werden – von der Leistung her soll die Bremse mit den teureren Geschwistern mithalten können.

Laufräder

Auch im Bereich der Laufräder hat sich bei Formula einiges getan. Die Volo XC Light Serie wird für die Saison 2013 um Laufradsätze mit 650b und 29″ ergänzt und richtet sich nach wie vor an gewichtsbewusste XC-Racer. Passend zu den aktuellen Entwicklungen kann am Vorderrad eine 15mm Steckachse verwendet werden, eine 12x142mm Steckachse für das Hinterrad wird allerdings bislang nicht angeboten. 21mm Innenbreite sollen bei den leichten Scandium-Felgen für Haltbarkeit sorgen.

Wer es noch ein wenig leichter haben möchte, der bekommt mit dem Volo XC Superlight noch weniger Gewicht, allerdings auch nur 17mm breite Felgen. Noch leichter sind die Volo XC Hyperlight, die Karbonfelgen verwenden und im Paar schlanke 1191g auf die Waage bringen.

Neu für AM Piloten ist das Volo AM Light. Hier gibt es von 9mm Schnellspanner bis zur 20mm Steckachse alle Standards angeboten und auch am Hinterrad steht eine X12 Steckachse bereit. Mit 21mm Scandium-Felge und groß dimensionierten Naben sollen die Laufräder robust genug für längere AM-Ausflüge sein und dennoch nur 1657g auf die Waage bringen.

Federgabeln

Noch nicht einmal im Katalog von Formula sind die neuen 35mm Gabeln zu sehen gewesen, die in Kürze erwartet werden. Formula rüstet sich hier für den wachsenden Markt der 650b Laufräder und vergisst auch nicht, dass wir gerne 20mm Steckachsen an der Front verbaut sehen. Schön! Weitere Informationen zu den Federgabeln werden wir liefern, sobald diese Verfügbar sind.

Bilder vom Formula Stand

Formula-21
# Limitierte Sonderserie der T1 zum 25jährigen Bestehen der Marke Formula. Das schwarze Chrom Finish wirkt sehr hochwertig.

Formula-20
# Von der Konstruktion her entspricht die Bremse der Serienbremse, doch die Limitierung auf 500 Stück sollte dafür sorgen, dass sie ein umso begehrteres Sammlerexemplar wird.

Formula-8
# 25 Jahre Formula. Der Gewinner unseres Ratespiels darf sich über ein Bremsenset aus der limitierten Serie freuen.

Formula-6
# Die Formula Rac1ng ist die leichteste Bremse von Formula und angeblich auch auf dem Markt. 264 Gramm sind eine Ansage.

Formula-4
# Die R0 ist die Downhill-Bremse von Formula. Sie bietet maximale Bremskraft und soll dank ovalen Kolben besonders gut zu dosieren sein.

Formula-14
# Und weil sie so schön ist nochmal die Sonderedition der T1!

Formula-2
# Die RX ist die Einsteigerbremse von Formula. Dennoch soll sie den größeren Schwestern in nichts nachstehen.

Formula-23
# Das alte Problem der Formula Bremsen: Zwischen die Beläge und die Bremsscheiben passt nicht mal mehr ein Haar. Das sorgt für langwieriges Einstellen und unter Umständen ständiges Schleifen.

Formula-22
# Dank der ECT Technologie soll damit nun Schluss ein. Forumla verspricht einen doppelt so großen Lüftspalt, der die Einstellung deutlich vereinfachen soll.

Formula-28
# Kleines Ratespiel zur Abwechslung: Wer findet den Fehler?

Formula-26
# Die Geschichte von Formula passt sauber aufgeräumt in einen Glaskasten. In der Reihe der Ahnen befindet sich so mancher Klassiker.

Formula-24
# Theo Sandu hat uns auf dem Stand von Formula herumgeführt.

Formula-16
# Die Volo AM Light sind die neuen All Mountain Laufräder von Formula. Sie sollen in Kürze auch als 650b und 29″ Version kommen.

Formula-18
# Auffällig ist vor allem die Farbe der Naben. Champagner trifft es ziemlich gut.

Formula-19
# Großdimensionierte Naben mit Straight-Pull Speichen sollen für Steifigkeit und Haltbarkeit sorgen.

Formula-15
# Von ultraleicht bis eher robust. Formula hat die Palette an Laufrädern deutlich ausgebaut.

Formula-9
# Und erweitert wurde auch bei den Federgabeln. Neu ist eine Serie mit 35mm Standrohren, die in Kürze verfügbar sein soll und auch in 29″ und 650b angeboten werden soll.

Formula-13
# Die XC-Modelle aus der 33er Serie sind bekannt,…

Formula-11
# … und werden von der langhubigen 35er Serie nach oben hin ergänzt. Neben 650b gibt es bei diesen Gabeln erfreulicher Weise auch 20mm Steckachsen für gute Steifigkeitswerte.

Formula-10
# Wer es ganz groß will, der bekommt die 35 auch passend für 29″ Laufräder. Eine dickere 29er-Gabel ist unseres Wissens nach derzeit nicht verfügbar.

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Weitere Informationen zu den Neuheiten von Formula findet ihr auf der Formula-Hompage.

Alle News-Artikel zur Eurobike 2012 findet ihr hier auf unserer Eurobike 2012 Übersichtsseite.

Der Beitrag Eurobike 2012 – Formula löst Probleme mit schleifenden Scheiben ist auf MTB-News.de erschienen.

FORMULA: handgefertigte Scheibenbremsen aus Italien [Hausbesuch in Prato]

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Unsere Hausbesuch-Reihe führt uns heute vom weit entfernten Santa Cruz/Kalifornien und dem in Deutschland gelegenen Koblenz in den italienischen Süden. Im Herzen der Toskana waren wir zu Gast bei einer der ältesten Scheibensbremsen-Manufakturen der MTB-Industrie: FORMULA Brakes in Prato. 

FORMULA Bremsen dürfte wohl jeder hier kennen, besonders nach dem großen Erfolg der leichten XC-Bremse R1 und der standfesten DH-Bremse ONE. Dass die italienische Manufaktur jedoch auf eine 25-jährige Geschichte zurückblicken kann, wissen die wenigsten. Im Jahr 1987 gründete der damals von Motorrädern besessene Andrea Becocci mit seiner Frau den Betrieb Formula. Anfangs handelte es sich um eine kleine Manufaktur, die Scheibenbremsen und Felgen für Motorräder in Handarbeit produzierte.

Mit dem nach Europa gekommenen Trend des Mountainbikes, versuchte Formula 1993 erstmals in diesem Segment Fuß zu fassen. Ein entscheidender Wendepunkt, welcher der Firma den heutzutage größten Absatzmarkt beschert. Formula bezeichnet sich selbst als erste Firma, die in Serie MTB-Scheibenbremsen produzierte und diese auch vertrieb. Bis heute ist das Unternehmen mit Sitz in Prato familiengeführt und Gründer Andrea Becocci nach wie vor im eigenen Betrieb tätig.

In der 25-jährigen Firmengeschichte reichte die Produktvielfalt von Motorradbremsen, über Motorrad-Trial-Federgabel hin zu den heutigen Mountainbike-Komponenten wie Bremsen, Laufrädern und sogar Federgabeln. Der Liebe zum Motorrad und der Fertigung der dazugehörigen Bremsen blieb Andrea Becocci jedoch bis heute treu, genau wie der Philosophie möglichst viele Produkte im eigenen Land fertigen zu lassen. Was Motorrad- und Mountainbike-Bremsen sowie Naben und Laufradbau anbelangt, so produziert man bei FORMULA auch heute noch im heimischen Werk nahe Prato.

Wie es hinter den Kulissen von FORMULA aussieht, zeigt euch unser Hausbesuch.

FORMULA in Prato – das Hausbesuchvideo

Hausbesuch Formula von Maxi – mehr Mountainbike-Videos

FORMULA Hausbesuch in Bildern

Italienisches Flair im Vorhof
# Italienisches Flair im Vorhof

Formula Produktion außerhalb von Prato
# Formula Produktion außerhalb von Prato

Riko Vodan gibt uns eine Werksführung
# Riko Vodan gibt uns eine Werksführung

Filmer Andi Schlumprecht folgt auf Schritt und Tritt
# Filmer Andi Schlumprecht folgt auf Schritt und Tritt

Gute Laune bei den Mitarbeitern
# Gute Laune bei den Mitarbeitern

Bremsen in ihrer Entstehung
# Bremsen in ihrer Entstehung

Formula Historie
# Formula Historie: Bremsen und Laufräder für Motorräder prägen die Historie des Kultbetriebs 

Produktion der Kleinteile
# Produktion der Kleinteile

Instandhaltung
# Instandhaltung: Auch der Maschinenpark will in Schuss gehalten werden. 

Technische Zeichnungen für den Fräser
# Technische Zeichnungen für den Fräser

So entsteht ein Freilaufkörper
# So entsteht ein Freilaufkörper: Der Rohling wird geschmiedet, dann wandert er in die Fräsmaschine. 

Wo gehobelt wird, da fallen Späne
# Wo gehobelt wird, da fallen Späne

Nabenproduktion
# Nabenproduktion

Freilaufkörper
# Freilaufkörper in der Vorher-/Nachher-Ansicht 

Nabenkörper
# Nabenkörper

Prototyp-Fertigung: Formula XC-Gabel-Casting
# Prototyp-Fertigung: Formula XC-Gabel-Casting

Gute Laune beim Dreh
# Gute Laune beim Dreh: Riko zeigt uns was hinter den Türen von Formula vor sich geht. 

Dreharbeit
# Dreh- und Fräsarbeit: alles in einer Maschine 

Schrauben
# Schrauben: frisch aus dem Drehautomaten 

frisch gestanzte Bremshebel
# frisch gestanzte Bremshebel in der Ultraleicht-Version

Bremshebel
# Bremshebel

Bremsscheiben-Alusterne
# Bremsscheiben-Alusterne

Oberflächenvergütung
# Oberflächenvergütung

Bremsgriffe in der Rohversion
# Bremsgriffe in der Rohversion

Fertig für die Montage
# Fertig für die Montage

Ab zu Qualitätskontrolle
# Ab zu Qualitätskontrolle

Auf dem Weg zur Endmontage.
# Auf dem Weg zur Endmontage: Vom Fertigungswerk bis hin zur Endmontage im Firmensitz sind es nur 20 Minuten mit dem LKW. 

Laufradbau
# Laufradbau: Von der Nabenfertigung bis hin zum Einspeichen, alles geschieht hier im italienischen Werk. 

Formula Laufräder
# Formula Laufräder

Formula Bremsen
# Formula Bremsen

Der Formula Firmensitz in Prato
# Der Formula Firmensitz in Prato/Toskana

Endmontage
# Endmontage im Herzen Pratos

Handarbeit - Zusammensetzen eines Bremsgriffes
# Handarbeit – Zusammensetzen eines Bremsgriffes

Genauigkeit gefragt
# Genauigkeit gefragt: die Montage der Bremsgriffe erfolgt wie alles andere von Hand

Montage
# Montage

Federbett
# Federbett

Formula RX
# Formula T1: die Bremshebel nach der Montage und auf dem Weg zur Befüllungsstation. 

Gravur der Bremssättel
# Gravur der Bremssättel: dieser Laser verpasst jedem Bremssattel einen eigenen Code. 

Entlüftung und Befüllung von Hand
# Entlüftung und Befüllung von Hand

Qualitätskontrolle
# Qualitätskontrolle

QM vor dem Warenausgang
# QM vor dem Warenausgang: mit diesem 3D-Taster werden sowohl Toleranzen wie auch Oberflächenbeschaffenheit geprüft. 

Testlabor
# Testlabor

Dauertest
# Dauertest – hier muss sich eine Bremse unter Extrembelastung beweisen. 

Versandfertig
# Versandfertig: Ersatzteile für die vielen Servie-Center und Distributoren 

Weitere Informationen

MTB-News.de-Themen und Testberichte: hier zu den Artikeln

Formula Website: formula-italy.com

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Redaktion & Bilder: Maxi Dickerhoff // Video: Andreas Schlumprecht [Crowny Productions]

Der Beitrag FORMULA: handgefertigte Scheibenbremsen aus Italien [Hausbesuch in Prato] ist auf MTB-News.de erschienen.

Formula 2014: Thirtyfive Federgabel, R1 Racing und C1 Scheibenbremsen

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Formula hat im laufe der letzten Saison relativ unbemerkt zwei neue Bremsen vorgestellt, die R1 Racing und die C1 für 2014. Beide Bremsen haben wir beim Specialized Pressecamp in Colorado erstmalig fahren können – die genauen Angaben zur verwendeten Technologie haben wir uns direkt am Formula Stand auf der Eurobike 2013 erklären lassen. Darüber hinaus ist die Formula 35 Federgabel in der 27,5″ und der 29″ überarbeitet worden. Und da gibt es noch etwas mehr…

Fotos: Formula 2014

Federgabeln
Kernelement der Formula Thirtyfive Federgabel ist die von oben eingeschobene Dämpfungskartusche, bei der die Einstellungen für die Druckstufe, das Lockout und die Auslösehärte des Lockouts vom oberen Ende der Gabel aus vorgenommen werden können. Um die Ergonomie zu verbessern, kann die gesamte Einheit frei gedreht werden, so dass die Einstellhebel dort liegen, wo man sie gerne liegen hätte. Das Magnesium-Casting nimmt die 35mm messenden Aluminium-Standrohre aufnehmen. Für die Verbindung zur Nabe sorgt eine 15mm Steckachse – eine 20mm Achse wird nicht angeboten.

Formula-1
# Formula-1

Die Formula 35 Federgabel wird mit Federwegen von 100 bis 160mm in 27,5" angeboten, in der 29"-Version sind es 100-140mm
# Die Formula 35 Federgabel wird mit Federwegen von 100 bis 160mm in 27,5" angeboten, in der 29"-Version sind es 100-140mm

Die 29"-Version soll dank dicken 35mm Standrohren trotz der großen Laufräder besonders steif sein
# Die 29"-Version soll dank dicken 35mm Standrohren trotz der großen Laufräder besonders steif sein

Abfräsungen an der Krone und ein schlankes Magnesium-Casting: Formula setzt auch bei den langhubigen Gabeln auf Leichtbau
# Abfräsungen an der Krone und ein schlankes Magnesium-Casting: Formula setzt auch bei den langhubigen Gabeln auf Leichtbau

Alle Einstellungen für die Druckstufeneinstellung bis hin zum Lockout befinden sich auf dem rechten Standrohr. Interessant ist, dass die gesamte Dämpfungseinheit frei drehbar ist und so positioniert werden kann, wie man es gerne hat
# Alle Einstellungen für die Druckstufeneinstellung bis hin zum Lockout befinden sich auf dem rechten Standrohr. Interessant ist, dass die gesamte Dämpfungseinheit frei drehbar ist und so positioniert werden kann, wie man es gerne hat

Die 29"-Version der Gabel bringt mit 15mm Steckachse und bei 140mm Federweg 1.810g auf die Waage
# Die 29"-Version der Gabel bringt mit 15mm Steckachse und bei 140mm Federweg 1.810g auf die Waage

Die 27,5"-Version bringt ebenfalls mit Achse und 160mm Federweg 1.795g auf die Waage
# Die 27,5"-Version bringt ebenfalls mit Achse und 160mm Federweg 1.795g auf die Waage

Die Gabel aus dem ersten Bild, die sich gerade in der Testphase befindet, ist sogar noch ein wenig leichter...
# Die Gabel aus dem ersten Bild, die sich gerade in der Testphase befindet, ist sogar noch ein wenig leichter…

Bremsen
Die Formula C1 Bremshebel verwendet einen neuen Ausgleichsbehälter, der hinter einer gedichteten, austauschbaren Dämpfungskartusche sitzt. So soll die Haltbarkeit und Servicefreundlichkeit gesteigert worden sein.
# Die Formula C1 Bremshebel verwendet einen neuen Ausgleichsbehälter, der hinter einer gedichteten, austauschbaren Dämpfungskartusche sitzt. So soll die Haltbarkeit und Servicefreundlichkeit gesteigert worden sein.

Eine höhere hydraulische Übersetzung soll gleichzeitig für mehr Bremskraft sorgen und auch dafür sorgen, dass die Beläge weiter von der Scheibe weggezogen werden und so Schleifen minimiert wird
# Eine höhere hydraulische Übersetzung soll gleichzeitig für mehr Bremskraft sorgen und auch dafür sorgen, dass die Beläge weiter von der Scheibe weggezogen werden und so Schleifen minimiert wird

Die Bremszangen gehen unverändert in die neue Saison - dank der neuen Hebel soll die Bremskraft jedoch gesteigert worden sein.
# Die Bremszangen gehen unverändert in die neue Saison – dank der neuen Hebel soll die Bremskraft jedoch gesteigert worden sein.

Der Formula C1 Bremshebel für 2014 sollen kompakter und mit besserer Ergonomie ausgestattet sein
# Der Formula C1 Bremshebel für 2014 sollen kompakter und mit besserer Ergonomie ausgestattet sein

Die Formula R1 Racing ist erhält einen neuen Geberkolben, der gezogen wird anstatt gedrückt zu werden. So soll die Reibung reduziert und die Haltbarkeit verbessert werden. Durch die kompaktere Bauweise sollen außerdem 15g eingespart worden sein.
# Die Formula R1 Racing ist erhält einen neuen Geberkolben, der gezogen wird anstatt gedrückt zu werden. So soll die Reibung reduziert und die Haltbarkeit verbessert werden. Durch die kompaktere Bauweise sollen außerdem 15g eingespart worden sein.

Die Bremszange der Formula R1 Racing ist nur leicht verändert worden: Verbesserte Kolben und neue Dichtungen sollen dafür sorgen, dass die Kolben sich besser wieder zurück ziehen und so Schleifen reduzieren.
# Die Bremszange der Formula R1 Racing ist nur leicht verändert worden: Verbesserte Kolben und neue Dichtungen sollen dafür sorgen, dass die Kolben sich besser wieder zurück ziehen und so Schleifen reduzieren.

Nach diesen Überarbeitungen soll die Bremse mit einem Gesamtgewicht von 267g (160mm Scheibe, 85cm Bremsleitung, Schrauben) äußerst leicht sein.
# Nach diesen Überarbeitungen soll die Bremse mit einem Gesamtgewicht von 267g (160mm Scheibe, 85cm Bremsleitung, Schrauben) äußerst leicht sein.

Laufräder
Die Volo Laufradserie von Formula geht weitestgehend unverändert in das neue Modelljahr. Theo Sandu hat uns auf der Eurobike neue Naben vorgestellt, die im Gewicht optimiert worden sind.

Aufwendig gefräste Formula Volo Nabe mit 24 Straight-Pull-Speichen - gerade frisch aus der Werkstatt für die Eurobike
# Aufwendig gefräste Formula Volo Nabe mit 24 Straight-Pull-Speichen – gerade frisch aus der Werkstatt für die Eurobike

Passend dazu gibt es eine Vorderradnabe, die für 15mm und 20mm Steckachsen umrüstbar ist
# Passend dazu gibt es eine Vorderradnabe, die für 15mm und 20mm Steckachsen umrüstbar ist

349g bringt das Modell für das Hinterrad auf die Waage
# 349g bringt das Modell für das Hinterrad auf die Waage

Am Vorderrad sind es 190g
# Am Vorderrad sind es 190g

Freilaufkörper für ein niedrigeres Gewicht bei gleicher Hatbarkeit
# Freilaufkörper für ein niedrigeres Gewicht bei gleicher Hatbarkeit

Laut Formula wird aktuell auch an einer Version mit 28 Loch für den All Mountain Einsatz gearbeitet
# Laut Formula wird aktuell auch an einer Version mit 28 Loch für den All Mountain Einsatz gearbeitet

Eurobike 2013

Alle Artikel zur Eurobike 2013 findet ihr auf der folgenden Übersichtsseite: Link.

Der Beitrag Formula 2014: Thirtyfive Federgabel, R1 Racing und C1 Scheibenbremsen ist auf MTB-News.de erschienen.


Formula 35: 160mm Enduro-Gabel im Test

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Mit der Formula 35 Federgabel mischt der italienische Hersteller (hier der Hausbesuch) mit im aktuell stark wachsenden Enduro-Sektor. Die Disziplin liegt im Trend und neben den etablierten Herstellern Rock Shox, Fox und Marzocchi bringen sich nun auch andere Hersteller wie SR Suntour, X-Fusion und Manitou in Stellung. Und Formula. Die neue Formula ThirtyFive für 27,5“ Laufräder haben wir kurz nach der Eurobike 2013 als Testsample erhalten und präsentieren nun den Test zur 160mm Enduro-Federgabel.


# Frisch von der Eurobike haben wir uns eine Formula 35 mit 160mm Federweg geschnappt, um ihr in der Praxis auf den Zahn zu fühlen.


# Der Federweg der 35 ist intern über Spacer zwischen 100 und 160mm verstellbar.

Technische Daten

Hersteller: Formula
Modell: 35 (ThirtyFive)
Modelljahr: 2014
Kategorie: Federgabel
Einsatzbereich: All-Mountain, Enduro
Laufradgröße: 27,5“
Federweg: 160mm (100–160mm intern über Spacer einstellbar)
Standrohrdurchmesser: 35mm
Schaft: konisch, 1 ⅛“ – 1.5″
Federung: Luftfeder
Federung – Einstellungen: Luftdruck (extern), Luftkammervolumen (intern), Federweg (intern)
Dämpfung: geschlossene Kartusche (Bladder)
Dämpfung – Einstellungen: Zugstufe, Druckstufe (bis zum Lock-Out), Lock-Out Blow-Off
Material Schaft: Aluminium
Material Standrohre: 7000er Aluminium, hartanodisiert
Material Casting: Magnesium
Achse: 15mm Steckachse (Schnellspannhebel optional)
Scheibenbremsaufnahme: PM160
Bremsscheibendurchmesser (max.): 203mm

Einbaulänge: 546mm
Nachlauf: 44mm
Gewicht: 1.789g (IBC-Gewicht, ungekürzt inkl. Steckachse)
Farben: schwarz oder weiß
Preis: 999€ (UVP)

Besonderheiten: 2 Jahre Garantie und kostenloser Service, Serviceintervall: 1 Jahr.
Modellvarianten: Formula 35 29“ (100–140mm); hydraulisches Lock-Out vom Lenker erhältlich (+100€, +70g)


# Unter 1.800g mit ungekürztem Schaft bringt die Formula ThirtyFive auf die Waage – bei 160mm Federweg und mit einer kleinen Stahlfeder für bessere Performance.


# Einen großen Anteil daran hat das leichte Magnesium-Casting mit geschraubter Leitungsführung für die Scheibenbremse

In der Hand

Aufbau

35mm Standrohre, bis zu 160mm Federweg und ein Gewicht von unter 1.800g – die Formula 35 (ThirtyFive) macht von der Papierform her einen gelungenen Eindruck und positioniert sich mit wettbewerbstauglichen technischen Daten im Feld der neuen, leichten Enduro-Gabeln vom Schlage einer Rock Shox Pike. Um das niedrige Gewicht zu erreichen, kombiniert die Formula ThirtyFive ein gewichtsoptimiertes Casting aus Magnesiumdruckguss mit Aluminium-Standrohren, -Schaft und -Krone. Hinzu kommt eine leichte 15mm Steckachse – ebenfalls aus Aluminium. Für den Schaft bietet Formula ausschließlich eine konisch zulaufende Version von 1.5 auf 1 ⅛“ an (tapered), während bei den Laufradgrößen neben der hier gezeigten und getesteten 27,5“-Version auch eine 29“-Variante verfügbar ist. Als Farben stehen schwarz und weiß zur Wahl.


# 35mm Standrohre geben der Gabel ihren Namen. Das Casting ist entweder für 27,5″ Laufräder oder für 29″ Laufräder ausgelegt. Eine 26″-Version wird nicht angeboten.

Federung und Dämpfung

Im linken Standrohr der 35 sitzt eine Luftfedereinheit mit „dual coil Technologie“, die über ein von oben zugängliches Ventil befüllt werden kann. Die Besonderheit dieser Technologie ist, dass auf den ersten Zentimetern des Federwegs eine Stahlfeder arbeitet, die für ein sehr gutes Ansprechen und eine hohe Dynamik der Gabel sorgen soll. Erst danach wirken die Kräfte maßgeblich auf die Luftfeder ein, die auf diese Weise mit weniger Druck gefahren werden können soll. Das wiederum soll für reduzierte Reibung in den reibungsoptimierten Polymer-Buchsen sorgen und erklären, warum Formula trotz oder gerade wegen des an sich simplen Aufbaus eine ausgezeichnete Funktion der Gabel verspricht.


# Die Luftfeder wird von einer kleinen Stahlfeder unterstützt. So soll durch einen niedrigeren Druck auch die Reibung in der Gabel gesenkt werden – die Dichtungen müssen werniger hohe Belastungen aushalten.

Die Progression der Luftfedereinheit kann im Inneren der Gabel durch die Größe der Luftkammer beeinflusst werden. Hierzu wird einfach bei der Montage der Gabel über die Menge an Öl in der Luftkammer eingestellt, wie groß das verbleibende Luftvolumen ist. Je kleiner das Luftvolumen, desto progressiver die Gabel. Die Gesamtmenge kann bei der ThirtyFive zwischen 0ml und 12ml variiert werden – unser Testmodell hat einen Füllstand von 7ml gehabt. Wer es mit dem Ölstand jedoch übertreibt, riskiert, dass die Gabel nicht mehr den vollen Federweg nutzen kann. Wer mit seiner Formula bei einem Event den Formula-Support anspricht, sollte diese Anpassung günstig in Anspruch nehmen können. Je nach Vorliebe kann so auf das Federverhalten Einfluss genommen werden, ohne die Dämpfung bemühen zu müssen. Ebenfalls intern kann auch der Federweg der 35 eingestellt werden. Je nach Spacer-Position stehen hier zwischen 100 und 160mm Federweg zur Verfügung, wobei wir für den Test ausschließlich die maximale Stellung genutzt haben.


# Die Luftfeder wird über ein Ventil auf der Oberseite des linken Standrohrs befüllt. Theoretisch sind Federung und Dämpfung von links nach rechts tauschbar.


# Die Einstellknöpfe für die Dämpfung: Druckstufe (blau) und Lock-Out (gold) können nach belieben mit ihrer Grundplatte gedreht werden, um die Ergonomie zu verbessern.

Auf Seiten der Dämpfung befindet sich eine geschlossene Kartusche mit Bladder zum Druckausgleich, die in der Zug- und Druckstufe einstellbar ist und über einen harten Lock-Out verfügt. Die Auslösehärte des Lock-Outs ist wiederum durch eine separate Einstellung extern vorwählbar. Wer maximalen Vortrieb sucht kann auf diese Art und Weise eine sehr harte Druckstufe fahren, ohne gänzlich ungefedert über Steine zu holpern. In echtem Gelände ist eine derart stark erhöhte Druckstufe jedoch mit deutlichen Traktionsverlusten behaftet, weshalb die Verwendung mit Bedacht gewählt werden sollte.

Eine Plattform oder dergleichen sieht Formula in der 35 nicht vor – auch, um die Performance der Gabel nicht negativ zu beeinflussen. Wer die Gabel also in der Druckstufe insgesamt straffer abstimmen möchte kann hierfür den kleinen blauen Einstellknopf verwenden und bei Bedarf über den goldenen Hebel das Lock-Out zuschalten. Der Einstellbereich der Zugstufe ist sinnvoll gewählt und wie gewohnt am unteren Ende des Castings zu finden. Die anderen Einstellknöpfe befinden sich kompakt gruppiert am oberen Ende der Gabel. Praktisch: Der Zugstufeneinstellknopf kann verwendet werden, um die Auslösehärte des Lock-Outs einzustellen.


# Die schwarz ummantelte Schraube reguliert die Auslösehärte des Lock-Outs. So wird die Gabel geschützt, falls bei aktiviertem Lock-Out ein Schlag abgefangen werden muss.


# Alle Einstellknöpfe sind aus Aluminium gefräst und liegen sehr gut in der Hand.


# Am unteren Ende der Gabel befindet sich der Einstellknopf für die Zugstufe (rot), der herausgenommen und zur Einstellung des Blow-Off-Ventils verwendet werden kann.

Um auch bei tiefer Kompression eine möglichst gute Funktion bieten zu können, verbaut Formula im Inneren der Dämpfung eine „directional floating seal“ genannte Dichtung, die Bewegungen des Dämpfungskolbens auch bei maximalem Flex niedrigste Widerstände entgegenbringen soll.

Qualität & Details

Was darf man für die stolze Preisempfehlung von 999,- € erwarten? Aus der Box macht die Formula 35 einen soliden Eindruck und ist ansehnlich gestaltet. Unser weißes Testmodell fällt mit ihrem roten „35“-Schriftzug direkt auf. Kleine Flaggen deuten das Herkunftsland Italien an und die Einstellknöpfe – die sich bis auf die Zugstufe alle am oberen Ende der Gabel befinden – sind bis auf das Blow-Off aus Aluminium gefräst und liegen gut in der Hand. Um die Gabel noch besser an die individuellen Vorstellungen des Kunden anpassen zu können ist der gesamte Einstellblock mit den drei beschriebenen Knöpfen und Hebeln drehbar gestaltet.

Auf diese Weise kann beispielsweise der Lock-Out-Hebel so in Position gebracht werden, dass der vom Fahrer einfach zu erreichen ist. Der einzige optisch und haptisch negativ auffallende Punkt ist der kleine blaue Einstellknopf für die Druckstufe. Dank CNC-gefrästem Profil liegt er zwar auch mit Handschuhen gut in der Hand, doch die Ausführung ist wackelig und mit großem Spiel behaftet. Laut Formula ist ein minimales Spiel funktionsbedingt notwendig und die Serienmodelle sollen gegenüber unserer Testgabel aus der Nullserie deutlich weniger Spiel aufweisen. Alle anderen Einstellknöpfe lassen sich bereits an unserer Gabel so gut bedienen wie sie aussehen und machen keine Probleme. Ein schönes Detail an der Gabel ist hingegen die am Casting vorgesehene, geschraubte Leitungsführung für die Scheibenbremse. Sie sorgt für eine aufgeräumte Verlegung und verhindert im Gegensatz zu Kabelbindern effektiv Scheuerstellen im Lack.

Dass die Formula 35 eine 15mm Steckachse hat, ist in Anbetracht der dominierenden Stellung dieses Standards im Enduro-Bereich wenig verwunderlich gewesen. Eher hat uns erstaunt, dass das Testmodell eine geschraubte Steckachse hat, die sich nicht ohne Werkzeug entfernen lässt. So ist die Montage zwar denkbar einfach und die Achse über eine konische Passfläche selbst zentrierend und sichernd, doch dauern Montage und Demontage insgesamt dennoch ein wenig länger als mit einem Schnellspannhebel. Für die mittlerweile am Markt verfügbare Version hat Formula hier nachgelegt und liefert die ThirtyFive mit einer Schnellspannsteckachse, so dass das Multitool im Rucksack bleiben kann, wenn dem Vorderreifen einmal die Luft ausgegangen sein sollte. Die Steckachse selbst bleibt dabei gleich, während der Schnellspannhebel einen 6er Inbus als Ende hat und mit der Achse gekoppelt werden kann.


# Enduro-typisch: eine leichte 15mm Steckachse aus Aluminium (45g).


# Unter Testmodell hat noch keinen Schnellspanner an der Achse, doch für die Serie kommt die Formula 35 mit einer Schnellspannsteckachse.


# Wer Gewicht sparen will (ca. 26g) kann den Schnellspanner jedoch auch weiterhin demontieren und die Achse über einen Inbus spannen (max. 17Nm Drehmoment)

Eine echte Besonderheit der Formula 35 ist, dass der Hersteller innerhalb des Garantiezeitraums von zwei Jahren den Service kostenlos durchführt. Ansprechpartner ist in diesem Fall Formula Deutschland in Rimsting. Das angegebene Serviceintervall für die ThirtyFive beträgt ein Jahr. Mit diesem Angebot will Formula sich klar vom Wettbewerb abheben und das Vertrauen in die Gabel verdeutlichen. Nach Ablauf der ersten zwei Jahre sollen die Servicekosten überschaubar bleiben. Im Rahmen eines Service kann darüber hinaus auch die Progression der Gabel beeinflusst werden.

Optional bietet Formula für die ThirtyFive eine hydraulisch betätigte Lenkerfernbedienung für das Lock-Out an, die anstelle des Lock-Out-Hebels montiert wird und die weiteren Einstellmöglichkeiten unangetastet lässt. Der Aufpreis für diese Einstellung wird von Formula mit 100€ angegeben, das Mehrgewicht soll bei ca. 70g liegen.


# Italienische Technologie: Mit der Formula 35 will der Bremsenexperte den Federungssektor in Angriff nehmen.


# Gewichtsoptimiertes Castinung und gut funktionierende Leitungsführung – die Formula 35 macht optisch und haptisch einen sehr guten Eindruck

Auf dem Trail

Uphill

Eine kleine Stahlfeder als Hilfsfeder für die ersten Zentimeter Federweg und anschließend eine Luftfeder für den verbleibenden Federweg – mit dieser Kombination will Formula ein sehr gutes Ansprechverhalten und dadurch Traktion am Vorderrad erreichen, was insbesondere ich technischen Uphills ein wichtiger Punkt ist. Hier überzeugt die Formula 35 mit einem sehr gut vorhersagbaren Federverhalten, das trotz straffer Grundabstimmung bergauf den Bodenkontakt hält und so für Sicherheit sorgt.


# Keine Absenkung, keine Plattform. Doch dank der straffen Grundabstimmung und dem zuschaltbaren Lock-Out geht es mit der Formula 35 entspannt bergauf.


# In schnell gefahrenen Kurven und technischen Passagen bleibt die Gabel hoch im Federweg, so dass stets genügend Reserven zur Verfügung stehen. Durchsacken ist nicht mit der progressiven Kennlinie.

Wenn die Gabel im Wiegetritt dann doch das Wippen anfängt (bei 160mm Federweg ohne Plattform kaum zu vermeiden), dann hilft ein kurzer Griff an den Druckstufenhebel, um die Gabel theoretisch bis zum Lock-Out zu blockieren. Dieser Lock-Out ist in der maximalen Stellung hart und ist durch ein Blow-Off-Ventil abgesichert. Auf dem Trail haben wir jedoch eine Stellung um ca. 50% bevorzugt. So kann die Gabel nach wie vor Federn und Schläge ausgleichen, während die Wippbewegung auf ein Minimum reduziert und so Kraft gespart wird. Auf technischen Singletrails überzeugt die Formula mit feinem Ansprechverhalten und bleibt hoch im Federweg, so dass die Geometrie berechenbar bleibt und nicht zu viel Kraft und Impulse in Pumpbewegungen der Federung verloren gehen.

Downhill

Nach den guten Erfahrungen im Uphill sind wir gespannt gewesen, wie sich die Formula 35 im Downhill schlagen würde. Das gute Ansprechverhalten kommt der Gabel auch hier zu Gute und in engen Kehren zeigt sich, dass die Steifigkeit trotz niedrigem Gewicht nicht zu stark beeinträchtigt worden ist. So lässt sich die 35 präzise über den Trail steuern und gibt klare Rückmeldung über Untergrund und am Vorderrad einwirkende Kräfte. Die Dämpfung arbeitet dabei sehr unauffällig und ist schnell genug, um auch bei hohem Tempo der Arbeit nachzukommen.

Auch wenn die Formula insgesamt nicht ganz an die gefühlt ansatzlose Funktion einer Rock Shox Pike [Doppeltest] heranreichen kann, überzeugt sie doch insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten und großen Schlägen mit einer ausgezeichneten Funktion. Wenn es ganz ruppig wird, hätten wir uns jedoch eine manuell einstellbare High-Speed-Druckstufe gewünscht, doch über das Setup der Gabel kann dieser Forderung zumindest teilweise entsprochen werden.


# Bei hoher Geschwindigkeit arbeitet die Gabel sehr gut und wird durch die hohe Progression vor Durchschlägen geschützt. Ganz so plüschig wie eine Pike fühlt sich die 35 dabei jedoch nicht an.


# Die Steifigkeit der ThirtyFive kann bei der schnellen Hatz von Kurve zu Kurve voll überzeugen. Trotz des niedrigen Gewichts ist hier nicht an der falschen Stelle gespart worden.

Im von uns getesteten Setup ist die Progression der Gabel sehr hoch eingestellt gewesen (7ml Ballistol in der Luftkammer, kleines Luftkammervolumen), so dass auch in ruppigen Passagen und bei stumpfen Einschlägen der Federweg kaum komplett genutzt worden ist. Für hohes Tempo und einen aggressiven Fahrstil ist diese Einstellung perfekt, während Fahrerinnen und Fahrer mit einem höheren Komfortbedürfnis eher etwas weniger Progression fahren sollten. Diese Anpassung ist wie oben beschrieben durch die Ölmenge in der Luftfeder zu beeinflussen und wer Wert auf ein besonderes Setup legt sollte sich überlegen, ob nicht im Rahmen eines Services oder eines Festivals bei Formula direkt eine Anpassung vorgenommen werden sollte.

Auf Rückfrage ist uns von Formula mitgeteilt worden, dass die Seriengabeln für die Endkunden von Werk aus mit weniger Öl in der Luftfeder ausgeliefert werden sollen, wodurch die Seriengabeln weniger progressiv sein sollten und den Federweg besser nutzen müssten. Als Öl verwendet Formula übrigens das umweltfreundliche Ballistol.


# In steilen und schnellen Downhill-Passagen hätten wir uns eine getrennte Einstellung von High- und Low-Speed-Druckstufe gewünscht. Die Balance mit dem vielfältig einstellbaren Cane Creek Double Barrel Air Dämpfer ist dennoch gut gewesen.


# Straff und progressiv – die Formula 35 Federgabel in Aktion.

Ungeachtet dieser Anpassung kann über die Druckstufeneinstellung (blauer Knopf) gut beeinflusst werden, wie tief die Gabel durch den Federweg rauscht. Gerade in steilen Abfahrten kann so die Kontrolle verbessert werden ohne am Luftdruck oder dem allgemeinen Setup der Gabel spielen zu müssen.

Service & Haltbarkeit

Keine Frage – nach einem halben Jahr sollte eine Federgabel keinerlei Probleme machen. Dieser Anforderung wird die von uns getestete Formula 35 gerecht und überzeugt mit problemloser Funktion auch nach vielen Matschausfahrten im Winter. Formula empfiehlt für die 35 ein Serviceintervall von einem Jahr und übernimmt in den ersten zwei Jahren die Wartungen kostenlos. Damit hat die ThirtyFive das Zeug zu einer sorglosen Gabel, deren Betriebskosten niedrig ausfallen. Nach Ablauf der Garantiezeit sollte ein selbst durchgeführter Service problemlos möglich sein.


# Ab durch das Steinfeld – hier macht sich die Progression bezahlt, während die Dämpfung schnell genug arbeitet, um Bodenkontakt halten zu können.


# Flugstunde: Auch beim Ausflug in den Bikepark kann die Formula 35 nichts aus der Ruhe bringen. Die Italienerin verrichtet ruhig und gelassen ihren Dienst an der Front.

Beschreibungen zu den einzelnen Service-Schritten, dem Aufbau und allgemeinen Informationen zur Formula ThirtyFive sind im eingebetteten Benutzerhandbuch enthalten:

Fazit

Leicht, steif und trotz relativ einfachem Aufbau mit einer sehr guten Funktion gesegnet: Die vielseitig anpassbare Formula 35 Federgabel liefert eine überzeugende Leistung für all jene, die eine fähige Enduro-Federgabel suchen und bereit sind, abseits der zwei OEM-Riesen einzukaufen. Eine Federgabel für Individualisten.

Stärken

  • sehr gute Federungs- und Dämpfungsperformance
  • niedriges Gewicht
  • niedrige Servicekosten

Schwächen

  • hoher Preis
  • Druckstufeneinstellknopf wackelig
  • keine getrennte Einstellung der High- und Low-Speed Druckstufe


# Gesamteindruck: Eine klasse Gabel mit langen Wartungsintervallen und niedrigen Unterhaltskosten. Ganz neue Qualitäten für eine Italienerin.

Weitere Informationen

Formula Homepage
Fotografen: Johannes Herden, Stefanus Stahl, Tobias Stahl
Text / Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2014

Der Beitrag Formula 35: 160mm Enduro-Gabel im Test ist auf MTB-News.de erschienen.

Sea Otter 2014: Formula – neue 29er Gabel “33″ mit Low-Tech Remote und neue Bremse CR3

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Am Stand von Formula gab es beim Sea Otter Classic 2014 neben bestem Espresso natürlich auch neue Produkte zu bestaunen – konkret wurde die neue Gabel Formula ThirtyThree (33) sowie die Bremse Formula CR3 vorgestellt. Erste Bilder und die wichtigsten Informationen zu den beiden Neuheiten haben wir in diesem Artikel für euch zusammengefasst.

Formula 33 29″ Federgabel

Formula zeigte die neue 29er Gabel “Formula 33″, die mit der Dämpferkartusche der bei uns gut getesteten Formula 35 an den Start geht. Die ThirtyThree Gabeln wird es in zwei Versionen geben, einmal mit 80-100mm Federweg und einmal mit 120-140mm. Das Gewicht der 33 soll wie schon das der 35 eher niedrig angesiedelt sein. Für die kurzhubige Version mit 80-100mm Federweg gibt Formula schlanke 1.550g an, während in der 120-140mm-Version ca. 1.750g versprochen werden. In der Klasse bis 100mm Federweg ist die neue Formula 33 damit gut 100g leichter als die kürzlich vorgestellte RockShox RS-1.

Verstellmöglichkeiten zur Gabel gibt es auf der Oberseite. Besonders gut gefallen hat uns dabei die extrem einfach konstruierte Lenkerfernbedienung für die Verstellung des Lock Outs. Anstelle von komplexen mechanischen oder hydraulischen Systemen wird hier eine sehr einfache Lösung gezeigt, die sich am Stand sehr leichtgängig und präzise bedienen lassen hat.

Das System sieht so aus, dass eine leere Hydraulikleitung mit einem kleinen Hebel verschraubt und mit dem Einstellknopf der Gabel verbunden wird. Wird der Hebel gedreht, so dreht sich die Leitung und dank ihrer Torsionsfestigkeit dreht sich auch der Einstellknopf der Gabel. Kein Bowdenzug, keine Hydraulik-Flüssigkeit, nichts. Und insbesondere keine Anpassung der Spannung oder Entlüftungsaktivitäten um die Funktion zu gewährleisten. Die Bedienkräfte im kurzen Test in der Hand waren sehr niedrig, da Reibung nur an der Schelle auftritt und es sich sonst nur um eine mechanische Verlängerung handelt ohne Umlenkhebel oder Übersetzungen. Wie zu erwarten ist diese Lenkerfernbedienung denkbar einfach zu kürzen – clever.

Unserer Meinung nach ist die Remote für die Formula 33 damit die einfachste Lösung auf dem Markt.

Formula 33
# Die neue Formula 33 29″ Federgabel mit 80-100 und 120-140mm Federweg.

Formula 33
# Die neue ThirtyThree basiert technisch auf der größeren ThirtyFive (35), hat jedoch schlankere 33mm Standrohren für ein reduziertes Gewicht. Sie wird ausschließlich für 29″ Laufräder verfügbar sein.

Formula 33 samt angeschlossener Fernbedienung
# Formula 33 samt angeschlossener Fernbedienung. Das System ist denkbar einfach ausgelegt – nur bei (unfreiwilligen) X-Ups kann es zu Problemen kommen. Da es sich jedoch lediglich um eine Bremsleitung ohne Füllung handelt, geht der Service einfach von der Hand.

Formula 33 Remotehebel
# Der Formula 33 Remotehebel dreht lediglich die schwarze Hydraulikleitung und lässt sich leichtgängig bedienen. 

Formula 33 Remotehebel
# Kompakt und leicht: Der Formula 33 Remote-Hebel

Formula CR3 Bremsen


# Die neue Formula CR3 Scheibenbremse. Interessant ist, dass der Anlenkpunkt des Geberkolbens um 10mm verstellbar ist. So soll der Kunde zwischen Bremskraft und Modulation wählen können.

Die neue Formula CR3 Scheibenbremse soll einen breiten Anwendungsbereich haben: von Crosscountry bis hin zu leichtem Downhill (je nach Fahrergewicht). Wie an der T1 werden ovale Bremszylinder verwendet, ein “Speedlock Hose” Schnell-Kupplungssystem wird an Griff und Bremszange verwendet. Die Bremsleitung kann bei diesem System ohne Entlüftung einfach an- und abgeclipst werden. Gegenüber der bisherigen Speedlock-Lösung ist die neue Version deutlich kleiner und kann dadurch z.B. auch einfacher durch enge Kabelöffnungen im Rahmen geführt werden, um eine Innenverlegung der Leitung zu ermöglichen. In Anbetracht des anhaltenden Trends hin zu innen verlegten Leitungen durchaus ein interessanter Ansatz.

Der Hebel der Formula CR3 ist 2-teilig und bietet dadurch die Griffweitenverstellung “Progressive Lever Adjust” – einstellbar über eine Rändel. Die Position, an der der Hebel auf den Geberkolben drückt ist um 10mm verschiebbar (Entweder zum Hebeldrehpunkt hin oder weg von ihm, ein Kunststoffteil deckt den anderen Teil des Langloches ab), dadurch soll man die Bremse zwischen mehr Bremspower und besserer Modulation einstellen können. Wir sind gespannt, wie sich dieses Feature in der Praxis bedienen und spüren lassen wird.

Die Bremse wird kommendes Modelljahr bei Komplettbikes zu sehen sein. Die Verfügbarkeit im Handel soll bereits ab Herbst diesen Jahres gewährleistet sein.

Foto Jens Staudt Formula-8079
# Das Innenleben des Formula CR3 Geberzylinders.

Formula CR3
# Formula CR3 mit Speedlock Bremsleitung. An Hebel und Bremszange ist die Bremsleitung ohne Entlüftungsaufwand abnehmbar, so dass sie bequem verlegt oder zur Demontage der Gabel abgenommen werden kann. Praktisch insbesondere dann, wenn die Leitung innen verlegt werden soll.

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Der Beitrag Sea Otter 2014: Formula – neue 29er Gabel “33″ mit Low-Tech Remote und neue Bremse CR3 ist auf MTB-News.de erschienen.

User-Dauertest #1 – Formula High-End Bremse zu vergeben

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Die Saison startet gerade richtig durch und ihr werdet den Sommer viel unterwegs sein? Ihr wollt gerne mal neueste Produkte ausprobieren und ihnen so richtig auf den Zahn fühlen? Dann seid ihr die richtigen Kandidaten für unsere neuen User-Dauertests. In den kommenden Tagen werden wir diverse Produkte an User vergeben, die im Gegenzug einmal diesen Herbst und einmal nächsten Frühling ihre Erfahrungen mit uns teilen werden. 


# Opener – User Dauertest Formula Bremsen

Der Hintergrund: Auch wenn wir in der Redaktion viel Fahrrad fahren – wir wechseln auch ziemlich häufig die Fahrräder. Da kommen auf einzelne Teile häufig ein paar Hundert Kilometer. Spannend wird es aber natürlich auch nach noch deutlich längerer Zeit. Jetzt könnten wir selbst weniger verschiedene Bikes ausprobieren – dann gäbe es hier aber nur noch ungefähr 7 Testberichte pro Jahr – etwas mager. Deshalb probieren wir ab sofort dieses Format aus: User-Dauertests.


# Du fährst richtig viel Fahrrad? Du hängst hart auf der Bremse? Du brauchst einfach mal neue Stopper? Dann bist Du hier genau richtig.

Der Deal

Ihr könnt euch bewerben – dazu genügt es, hier im Thread ein Foto von euch mitsamt ausgefülltem Steckbrief zu posten und dann ganz doll die Daumen zu drücken. Auswahlkriterien für uns sind einerseits, dass ihr viel fahrt, andererseits, dass ihr zwei Berichte mit ein paar Fotos liefert. Keine Angst, es müssen keine Hochglanz-Bilder und Pulitzerpreis-Formulierungen sein! Die Bilder sollen klar machen, wo und wie ihr mit den Produkten unterwegs ward. Teilweise stellen wir noch regionale Anforderungen, weil einige Hersteller euch gern potentiell mal den Service des Produktes oder das richtige Setup zeigen wollen, ohne dafür durch ganz Deutschland fahren zu müssen.

In den nächsten Wochen werden wir hier einige Parts vergeben und zeitnah an euch schicken lassen. Im Oktober wollen wir im Gegenzug einen Zwischenbericht, im April nächsten Jahres einen Endbericht von euch lesen.

Unser heutiges Produkt

Wir starten gleich einmal mit einer Besonderheit: Ihr dürft euch das Produkt selbst aussuchen! Formula vergibt “eine High-End-Bremse in Wunschkonfiguration”. Heißt auf Deutsch: Wenn wir hier einen XC-Fahrer auswählen, wird er sich wohl eher eine R1 Racing auswählen, während ein Enduro- oder Downhill-Fahrer wohl mit einer RO besser bedient sein wird. Scheibengrößen und Adapter werden dann natürlich passend zu eurem Bike ausgewählt.

Formula R1 Racing - wohl mit die leichteste Bremse überhaupt
# Formula R1 Racing – wohl mit die leichteste Bremse überhaupt

R1 Racing

Wohl die leichteste Scheibenbremse, zumindest die leichteste von Formula: Gerade einmal 267 g wiegt das gute Stück! Möglich wird das durch Titanschrauben, Kevlarleitung und einen Reservoirdeckel aus Verbundwerkstoff

  • Extrem kompaktes Zylinder-Design.
  • Patentierter Griffkoerper mit integriertem high capacity Reservoir, Entlueftung ohne Demontage moeglich.
  • Aluminium Hebel
  • Titan und Aluminium Schrauben
  • Superkompakter geschmiedeter ETC  Bremssattel. Zwei-Kolben-Technik
  • organische Bremspads
  • Einfacher Bremsbelagwechsel ohne Disc-Demontage.
  • Gewicht 267 Gramm
  • Einsatzbereich: XC bis Enduro
1-teilige Scheiben 6-Loch IS or Center Lock 160mm / 180mm / 203mm
2-teilige Scheiben 6-Loch Red or black – 140mm / 160mm / 180mm
2-teilige Scheiben Centerlock Red or black – 160mm / 180mm
FCS Feeling Control System – Erhältlich in rot, schwarz oder gold
Adapter IS oder PM: 140mm / 160mm / 180mm / 203mm
MixMaster Um SRAM Schalthebel direkt an der Schelle zu montieren
Speedlock Einfachere Montage der Leitung ohne Entlüften – in rot, schwarz oder gold.

 

RO

Formulas Angebot für Downhiller: Die RO kombiniert massig Bremspower mit elegantem, italienischen Design. Der ovale Kolben erlaubt eine kompaktere Zange und 15 % mehr Fläche und damit Bremspower als bei der T1. Formulas stärkste Bremse.

Formula RO - eine schön starke und dennoch kompakte DH-Bremse
# Formula RO – eine schön starke und dennoch kompakte DH-Bremse

  • Extrem kompaktes Zylinder-Design
  • Patentierter Griffkörper mit integriertem high capacity Reservoir, Entlueftung ohne Demontage moeglich.
  • Aluminium Hebel
  • Superkompakter geschmiedeter  Bremssattel. Zwei-Kolben-Technik, ovale Kolben
  • organischen Bremspads
  • Einfacher Bremsbelagwechsel ohne Disc-Demontage.
  • Gewicht 361 Gramm
  • Einsatzbereich: All Mountain bis Downhill

Optionen:

Bremshebel Carbon – 6g weniger Gewicht als Aluminium
1-teilige Scheiben 6-Loch IS or Center Lock 160mm / 180mm / 203mm
2-teilige Scheiben 6-Loch Red or black – 140mm / 160mm / 180mm
2-teilige Scheiben Centerlock Red or black – 160mm / 180mm
Hardware Titanium caliper and rotor bolts – 10g less than steel
Adapter IS oder PM: 140mm / 160mm / 180mm / 203mm
MixMaster Um SRAM Schalthebel direkt an der Schelle zu montieren
Speedlock Einfachere Montage der Leitung ohne Entlüften – in rot, schwarz oder gold.

 

Jetzt Bewerben

Eine Einschränkung gleich vorweg: Formula möchte dem Dauertest-User seine Produkte erklären und sich dafür mit euch treffen. Deshalb kommen nur User in Frage, die im südlichen Bayern, östlichen Baden-Württemberg oder Tirol wohnen, da Formula Deutschland in Rosenheim sitzt.

Du willst die Formula Bremse deiner Wahl 1 Jahr lang fahren? Dann lade ein Bike-Bild von Dir in dieses Album hoch, und poste es hier im Thread gemeinsam mit einem Text, der diese Fragen beantwortet: Wo wirst Du die Bremse hauptsächlich fahren? Wie viel wirst Du im nächsten Jahr voraussichtlich fahren? Warum bist gerade Du als Dauertester prädestiniert? Und welche der beiden Bremsen würdest Du wählen? [Ihr müsst keinen vollen Namen oder sonstige persönliche Daten hier veröffentlichen.]

Wir akzeptieren Bewerbungen bis Dienstag Abend, 27.05. 19:59 Die Bewerbungsphase ist vorbei – Danke für die vielen tollen Einreichungen. Der Gewinner wird gerade ausgewählt.

Der Beitrag User-Dauertest #1 – Formula High-End Bremse zu vergeben ist auf MTB-News.de erschienen.

Test Enduro-Federgabeln #7: Formula ThirtyFive – eigenwillige Italienerin

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In keinem anderen europäischen Land ist der Mountainbike Enduro-Rennsport so populär wie in Italien. Da wundert es kaum, dass ein italienischer Kulthersteller wie Formula aus Prato nicht lange auf sich warten lässt und diesen “heimischen” Markt bedienen möchte. Mit der ThirtyFive bringen die traditionsreichen Italiener ihre erste Enduro-Federgabel auf den Markt.

Mit einer einstellbaren Low-Speed-Druckstufe, einem LockOut sowie einer über das Luftkammervolumen einstellbaren Federkennlinie soll die Gabel ideal auf die individuellen Wünsche des Fahrers einzustellen sein – beste Voraussetzungen für den Renneinsatz. Wir haben die schlanke Italienerin auf die Probe gestellt. 

Foto Jens Staudt Formula-6446
# Formula ThirtyFive: mit schlanken 1.812 Gramm möchte die Italienerin besonders interessant für Racer sein. 

Zum Produkt: Formula ThirtyFive

Mit einem sensationell leichtem Gewicht von nur 1.812 Gramm ist die Formula ThirtyFive hinter der einfach aufgebauten X-Fusion Sweep die zweitleichteste Gabel im Test. Erstaunlich ist, dass die Formula trotz ihres geringen Gewichts zahlreiche Einstellmöglichkeiten bietet: Über den Ölstand (mitgeliefertes Ballistol) in der Luftkammer lässt sich die Progression der Federkennlinie anpassen. Die Dämpfungskartusche bietet externe Einstellmöglichkeiten der Low-Speed-Druckstufe, der Zugstufe sowie einen LockOut. Alles in allem beste Voraussetzungen für eine fähige Enduro-Gabel. Besonders interessant dürfte auch sein, dass Formula mit dem Neukauf einer ThirtyFive zweimal kostenfreien Gabelservice anbietet.

Überblick

  • leichte 1.812 Gramm (bei gekürztem Schaft mit Kralle, Öl in der Luftkammer für kleines Volumen)
  • zwei Mal werksseitiger Service kostenfrei
  • Listenpreis bei 999 Euro
  • aktueller Straßenpreis bei 892 Euro
Foto Jens Staudt Formula-6449
# Feine Rasterungen an allen Einstellknöpfen.
Foto Jens Staudt Formula-6448
# Die Verarbeitung der Formula lässt keine Fragen offen. 

Handhabung

Die Formula macht einen sehr wertigen Eindruck, dennoch gestaltet sich die Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig. Beispielsweise die Achse: Ihr Hebel lässt sich um 180° umklappen – was aber genau gar nichts bewirkt. Auch wenn es den Anschein macht, so dient der Hebel nicht zum Vorspannen der Achse, stattdessen hat er lediglich die Funktion, den Hebel beim Drehen am Gabelcasting vorbei bewegen zu können. Durch Herausziehen lässt sich der Hebel in 60°-Schritten in seiner Position verändern, um ihn nicht gegen die Fahrtrichtung zeigen zu lassen. All das, um am Ende lediglich ein Gewinde ein – und auszuschrauben.

Bei unserer Testgabel versagten dann zu allem Überfluss auch noch beide Mechanismen: Der Hebel ließ sich weder zurückklappen noch entfernen – das Vorderrad ließ sich nicht mehr ausbauen. Erst mit Gewalt und Werkzeug gelang es, den Hebel umzulegen. Grund: Die Kugel, die den Hebel arretieren soll, hatte sich ins weiche Alu gefressen und einen Grat gebildet. An einer 999-Euro-Gabel leider ziemlich enttäuschend.

Die Einstellknöpfe sind klein, aber akzeptabel bedienbar. Der Einstellbereich der Zugstufe ist so breit aufgestellt, dass man die Gabel nahezu komplett am Ausfedern hindern kann. Dennoch dauert die Einstellung und scheint immer ein Kompromiss zu bleiben. Anhaltspunkte zur Einstellung des richtigen Luftdrucks sind auf dem Cabelcasting aufgeklebt. Wie wir im Testverlauf jedoch feststellen mussten, sollte man sich jedoch nicht auf die Luftdruck-Empfehlungen des Herstellers verlassen – wir empfanden die Luftdruck-Empfehlungen generell als zu hoch.

Die Einstellung der Endprogression gelingt durch eine kleine Spritze mit Öl. Leider lässt sich kaum herausfinden, wie viel Öl gerade in der Gabel ist – da heißt es akribisch Buch führen und exakt arbeiten, da es um nur wenige Milliliter geht.

Foto Jens Staudt Formula-6452
# Wie der Name schon sagt, bietet Formulas ThirtyFive 35 mm starke Standrohre.

Fahreindruck

Mario

Um es gleich zu Anfang auf den Punkt zu bringen: die ThirtyFive ist aus meiner Sicht eine der besten Gabeln im Test. Mit keiner anderen Gabel (außer der Manitou Mattoc) konnte ich so gelassen die Linie halten, selbst bei Bedingungen, bei denen andere Fahrer schon nach einem DH-Bike verlangen. Auch wenn einige meiner Kollegen mit der Zugstufe haderten, so konnte ich keine Schwächen feststellen. Zwar fühlt sich die Gabel wirklich etwas anders an als die anderen Modelle im Test, doch genau das macht wohl den entscheidenden Unterschied aus. Soweit ich es erfühlen konnte, bietet die Formula eine ausgesprochen gute Federwegsrückgewinnung im Beginning- und Mid-Stroke-Bereich.

Ein Nachteil ist die etwas schwache High-Speed-Druckstufe, da das Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten und groben Schlägen doch noch ein wenig undefiniert war. Die werksseitig auf 78 kg Fahrergewicht ausgelegte Progression der Federkennlinie war nach meinem Empfinden für die Trails in Finale ausreichend, kann aber je nach Belieben über den Ölstand in der Luftkammer angepasst werden.


# Nutzte ihren Federweg perfekt aus: die Formula stellte den versprochenen Federweg auch zur Verfügung.

Stefanus

Gleich zwei Dingen erstaunen mich nach dem ersten Blindtest mit der Formula auf den flowigen Wurzel-Wald-Trails auf heimischen Boden (bis dahin noch unwissend über Hersteller und Modell): “Die Gabel arbeitet wirklich überraschend gut – das hätte ich von so einem Billigmodell nicht erwartet. Aber leider stimmt etwas mit der Zugstufe nicht,” berichte ich Maxi, als ich nach einer Stunde von der Testfahrt zurückkomme. Nach dem Test wird Maxi mich aufklären, dass es gar nicht die vermutete “Billiggabel” von X-Fusion war, sondern die ThirtyFive von Formula, die ich da eingebaut hatte.

Meine Eindrücke bleiben natürlich dieselben: Egal wie ich die Zugstufe eingestellt habe, sie war entweder zu langsam nach tiefen Kompressionen oder zu schnell bei mittleren Schlägen. Darunter leidet die Traktion und der Komfort, zumindest bei meinem Fahrstil. Dadurch empfand ich die Gabel als etwas knöchern und holprig, eben nicht so agil und satt wie andere Gabeln im Test. Die Druckstufe funktionierte unauffällig, aber leider bei kleinen Schlägen nicht sanft genug, um das Rad am Boden kleben zu lassen. Das geringe Gewicht, der Lock-Out und der intern bis 100 mm reduzierbare Federweg lassen die Formula für den All-Mountain-Einsatz prädestiniert erscheinen.


# Nutzt den Federweg ohne durchzuschlagen: dank des mitgelieferten Öls lässt sich die Progression der Gabel über das Luftkammervolumen einstellen.

Markus

Die neue Formula überrascht gleich im ersten Jahr mit einer sehr guten Leistung. Die schöne und sehr leichte Gabel begeistert mit einem sehr feinen Ansprechverhalten und ist auch im Allgemeinen sehr schluckfreudig. Sie ist zwar nicht die straffeste Gabel im Test, zeigt sich aber sehr komfortabel. Überraschenderweise zeigte die Zugstufe bei langsamer Fahrweise eine schlechtere Performance als bei hohen Geschwindigkeiten.

Der Performance-Unterschied von Trail zu Trail – abhängig vom Grundspeed und der Bodenbeschaffenheit – war bei keiner Gabel so groß wie bei der Formula. Während man ruppige Steinfelder rasant hinter sich lassen konnte, verlangte die Gabel bei langsameren, technischen Trail-Passagen nach einem sehr sauberen Fahrstil. Wirklich störend empfand ich jedoch nur die lauten Dämpfungsgeräusche beim Ausfedern, die trotz FullFace-Helm deutlich zu hören waren.


# Erstaunlich war die laute Geräuschkulisse der Formula Dämpfungskartusche – selbst unter dem FullFace war zu hören wir die Gabel arbeitet.

Allgemeiner Eindruck

Bei keiner Gabel waren sich die Tester so uneins über die Performance und das daraus resultierende Fazit wie bei Formulas ThirtyFive. Markus, der gerne mit wenig Druckstufendämpfung und einer eher progressiven Federkennlinie unterwegs ist, kam mit der Formula bestens zurecht. Auch Mario war mit der Gabel hochzufrieden, da er besonders die Spurtreue der Gabel lobte, was auf eine sehr gute Traktion dank einer ausgereiften Zugstufendämpfung zurückzuführen ist.

Weniger glücklich waren Jens, Maxi und Stefanus – sie empfanden die Gabel teilweise und vor allem bei langsameren Trail-Passagen als unsensibel. Dennoch mussten auch Jens und Maxi feststellen, dass anspruchsvolle Linien mit der Formula besonders bei hohen Geschwindigkeiten und auch in rauem Terrain sauber und präzise zu treffen waren.

Da die High-Speed-Druckstufe recht schwach ausfällt, empfiehlt es sich, die Formula mit einem kleinen Luftkammervolumen für viel Progression zu fahren. In Kombination mit rund 25% SAG, einer weit geöffneten Zugstufe und einer minimal geöffneten (zwischen 4 und 6 Klicks) Low-Speed-Druckstufe erzielte die Gabel für Maxi und Mario ihre beste Leistung. Mit diesem SetUp war die Gabel für einen breiten Einsatzbereich sehr gut gewappnet. Wie sich herausstellte, bedarf es bei der Formula besonders viel Zeit und Aufwand das passende SetUp zu finden.

Foto Jens Staudt Finale Ligure Impressionen Federgabeltest-6163
# Keine Zeit verlieren: Beim Extrem-Test in Finale Ligure wurden die Gabeln noch an Ort und Stelle der Trail-Ausfahrten aus- und eingebaut.


# Selbstversuch: Kommen im Blindtest andere Ergebnisse ans Licht? Unsere Erkenntnis: Nein – aber viele Tester erwarteten andere Gabeln unter der Abdeckung. 

Wen spricht die Gabel an?

Was die Performance der ThirtyFive anbelangt, ist die Gabel der ideale Begleiter für “Jedermann”. Egal ob man lieber auf flowigen Waldboden-Trails oder durch garstige Steinfelder fährt, die Formula lässt sich mit etwas Zeitaufwand auf beide Bedingungen anpassen. Leider bedarf es viel Zeit und Fachkenntnis, bis man der Formula über das richtige SetUp die beste Performance entlocken kann. Weniger schnelle Fahrer sollten auf jeden Fall mit mindestens ca. 25% SAG fahren, um eine feines Ansprechverhalten zu gewährleisten. Die schwache High-Speed-Druckstufe dürfte sich bei einem weniger aggressiven Fahrstil nicht so bemerkbar machen.

Durch die besonders gute Traktion vermittelt die Formula viel Sicherheit, was jedem Fahrer sehr gelegen kommen dürfte. Durch die große Einstellungsbandbreite (ausgenommen High-Speed-Druckstufe) dürfte die Gabel mit etwas Arbeit auch für schnelle Fahrer sehr interessant sein.

Foto Jens Staudt Finale Ligure Impressionen Federgabeltest-6095
# Sieht zwar schön aus, ist zum Einstellen jedoch nicht das Non-Plus-Ultra: die Einstellknöpfe der Formula könnten besser zu bedienen sein. 

Fazit

Es scheint, als sei der ThirtyFive in ihrer italienischen Heimat viel Temperament eingehaucht worden – keine Gabel im Test zeigte sich so eigenwillig wie die hübsche Italienerin. Im direkten Vergleich zu anderen Gabeln bedurfte es einem deutlich umfangreicheren Einstellungsaufwand, bis wir das persönlich favorisierte SetUp gefunden hatten. Wer sich diese Zeit nicht nimmt, läuft Gefahr, die ThirtyFive bei “normaler” Fahrweise schnell als unkomfortabel zu empfinden. Wenn das ideale Setup gefunden ist, funktioniert die Formula sehr gut und das bei einem sensationellen Gewicht. Nur die Bedienung, insbesondere der Steckachse, enttäuschte.

Pro:

  • sehr leicht
  • folgt dem Untergrund sehr gut (je schneller, desto besser)
  • clever: zwei Mal Service inklusive
  • lässt sich nahezu auf alle Fahrsituationen einstellen

Contra:

  • SetUp bedarf viel Zeit (Trial & Error trotz weniger Einstelloptionen)
  • interne HSC könnte stärker ausfallen
  • laute Geräuschkulisse (Dämpfungsgeräusche)

—————————————————————————————

Harte Fakten

Ermittelte Werte:

  • Maximaler Federweg: 160 mm
  • Maximal genutzter Federweg: 158 mm
  • Einbauhöhe: 547 mm
  • Gewicht: 1.812 Gramm

Erhältlich in/mit:

  • Federweg (mm): 160 (getestet) – intern einstellbar von 100 – 160 mm
  • Laufradgröße: 27,5″ (getestet), 29″
  • Gabelschaft: Alu tapered
  • Achse: 15 mm, werkzeuglos gesteckt und geschraubt
  • Farben: Weiß (getestet)

Informationen:

  • Material: Aluminium, Magnesium
  • Federung: Luft
  • Einstellbarkeit: Zugstufe, Low-Speed-Druckstufe, Lock-Out Blow-Off, Luftdruck, Endprogression über Ölvolumen
  • Dämpfung: geschlossene Kartusche
  • Standrohre: 35 mm
  • Bremsenaufnahme: Disc, Postmount 6“ (160 bis 200mm Bremsscheibe)
  • Achse: 15 mm Steckachse, geschraubt, werkzeuglos
  • Preis: 999 €

Die übrigen Tests der Endurogabel-Testreihe:

Der Beitrag Test Enduro-Federgabeln #7: Formula ThirtyFive – eigenwillige Italienerin ist auf MTB-News.de erschienen.

Leicht, teuer, gut? Die Formula R1 Racing im Test

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Die Scheibenbremse hat es nicht leicht: Während sie als sicherheitsrelevantes Bauteil einwandfrei und leistungsstark funktionieren muss, soll sie andererseits klein, kompakt und leicht sein. Eine Bremse, die in diesem Spannungsfeld besonders gut positioniert sein soll, ist die Formula R1 Racing Modelljahr 2014. Mit 22mm messenden Kolben, kompakten Hebeln mit auf Zug arbeitenden Geberzylindern und leichten, zweiteiligen Bremsscheiben mit Aluminium-Träger soll sie ein Gewicht von schlanken 267g auf die Waage bringen und dennoch stark genug für lange, steile Abfahrten sein. Wie sich die Formula R1 Racing in der Praxis schlägt, haben wir im Fahrbericht für euch getestet.


# Formula R1 Racing


# Passend dazu: zweiteilig Bremsscheiben mit goldenem Träger. Die hier gezeigte 203mm Scheibe bringt 141g auf die Waage.

Technische Daten

Hersteller: Formula
Modell: R1 Racing
Modelljahr: 2014
Kategorie: Scheibenbremse
Einsatzbereich: XC, Trail, All-Mountain, Enduro, Freeride, DH

Bremshebel
System: Hydraulisch, mit Ausgleichsbehälter
Material Hebel: Aluminium
Material Zylinder: Aluminium
Material Schrauben: Titan
Bremsleitung: Kevlar-verstärkt (100cm vorne, 165cm hinten)
Bremsmedium: DOT 4
Klemmschelle: geteilt
Montage: beidseitig möglich
Farbe Hebel: schwarz
Farbe Geberzylinder: Silber, poliert

Bremszange
Material: AL 7075 T6 CNC gefräst
Anzahl Kolben: 2
Durchmesser Kolben: 22mm
Montage: PM160
Material Beläge: semi-metallisch, auf Aluminiumträger
Beläge nach oben entnehmbar: ja
Leitungsabgang: außen, drehbar
Farbe: Silber, poliert

Bremsscheiben: Einteilig (IS oder Centerlock: 160 / 180 / 203mm) oder zweiteilig (IS: 140 / 160 / 180 / 203mm; Centerlock: 160 / 180mm)
Optionen: FCS Feeling Control System, MixMaster Klemme für Sram und Shimano Schalthebel, SpeedLock-Bremsleitung mit Schnellverschlüssen an Bremszange und Geberzylinder

Gewicht: ab 267g (Werksangabe Vorderrad inkl. 160mm Scheibe)
Preis: ab 354€ (1x Bremse inkl. Stahlscheibe)

Formula R1 Racing – Explosionszeichnungen und Adapter.pdf by IBC_Tobi

In der Hand

Mit mehr als 300€ ruft Formula einen stolzen Preis für die neue R1 Racing ab, doch beim Auspacken wird deutlich, wofür dieses Geld investiert worden ist. Das Finish der Bremse ist erstklassig und die Oberflächen können sich mit der von Shimano gesetzten Benchmark vergleichen lassen. Wichtiger jedoch: Die R1 Racing ist leichter als alle anderen Scheibenbremsen, die wir bislang getestet haben. Die Vorderradbremse bringt ohne Scheibe und Adapter ein Gewicht von nur 184g auf die Waage und die zweiteiligen Bremsscheiben liegen mit 141g (203mm) und 113g (180mm) ebenfalls im Rahmen. Inklusive der Adapter an Vorder- und Hinterrad ergibt sich damit ein Gesamtgewicht von 665g für das montagefertige Bremssysteme – ein beachtlicher Wert.


# Die wichtigste Neuheit an der Formula R1 Racing für 2014 ist der neue Geberzylinder, der auf Zug betätigt wird und so eine sehr kompakte Bauweise ermöglicht.


# Als Einstelloption bietet die Bremse in Serie nur die Griffweitenverstellung. Zusätzlich kann eine Druckpunktverstellung geordert werden. Der Hebel liegt gut in der Hand.


# Die Bremszangen sind auch hochglanzpoliert – die Oberflächenqualität ist erstklassig.

Minimales Gewicht und perfektes Finish – in der Hand überzeugt die neue R1 Racing auf ganzer Linie.

Eine Besonderheit, die laut Formula deutlich Gewicht einspart und der Haltbarkeit zuträglich sein soll, ist der auf Zug betätigte Geberzylinder der Bremse. Auf diese Weise kann einerseits die gesamte Baugruppe am Hebel kompakter gestaltet werden und andererseits soll als positiver Nebeneffekt die Belastung auf Dichtungen und Kolben sinken. Optisch sorgt dieser kompakte Geberzylinder dafür, dass die Bremse sich sehr eng an den Lenker anschmiegt und sich positiv von anderen Modellen auf dem Markt unterscheidet. Als Einstellungsoptionen bietet die Formula R1 Racing von Haus aus nur eine einstellbare Hebelweite. Wer jedoch noch den Druckpunkt verstellen möchte, der kann dies über das FCS genannte „Feeling Control System“ tun.


# Kevlarverstärkte Bremsleitungen für die Formula R1 Racing – optisch perfekt passend zu unserem Testrad. Optional ist eine Druckpunktverstellung und ein Schnellverschlusssystem erhältlich, bei dem, ohne entlüften zu müssen, die Bremsleitung von Bremszange und Bremshebel getrennt werden kann.

Für den Test haben wir die Bremse mit einer 203mm Scheibe an der Front sowie 180mm am Hinterrad gefahren. Diese Kombination dürfte für die meisten Fahrerinnen und Fahrer ausreichend sein – bei meinen 73kg inklusive Ausrüstung habe ich bislang nie gegenteilige Erfahrungen gemacht. Die kleiner Scheibe am Hinterrad hilft der Dosierbarkeit, während am Vorderrad die große Scheibe maximale Bremsleistung liefert.

Die zweiteiligen Bremsscheiben gibt es sowohl mit 6-Loch-Aufnahme,
# Die zweiteiligen Bremsscheiben gibt es sowohl mit 6-Loch-Aufnahme…
als auch mit Centerlock.
# …als auch mit Centerlock.


# Vorteil der Scheiben soll ein reduziertes Gewicht bei besserer Wärmeableitung sein.

Aufbau

Der Grund, warum sich die Formula R1 Racing optisch von den meisten anderen Bremsen unterscheidet ist nicht allein das silberne, auf Hochglanz polierte Finish der Bremse, sondern auch ihr Aufbau. Der neue Geberzylinder am Hebel wird bei der R1 Racing auf Zug betätigt. Dadurch wird der Bauraum reduziert – an der Funktion ändert sich grundsätzlich nichts. Während im Serienumfang das Feeling Control System (FCS) nicht inbegriffen ist, kann diese kleine Einstellung nachträglich zwischen Bremsleitung und Geberzylinder montiert werden. Wenn dieses Feature installiert ist, kann über eine Drehung des FCS der Hebelweg bis zum Anliegen der Beläge verstellt und damit Einfluss auf den Druckpunkt genommen werden.

Die Nehmerzylinder an der einteiligen Bremszange haben einen Kolbendurchmesser von 22mm. Interessant ist, dass Specialized für das Camber S-Works [Fahrbericht] die Formula R1 Racing in einer speziellen Version mit den 24mm Kolben der T1 Bremszange ausliefert. So kann die Bremse nochmals mehr Bremskraft freisetzen und soll gleichzeitig leicht bleiben. Diese Spezifikation impliziert, dass die R1 Racing im Zweifelsfall zu wenig Bremskraft für den Abfahrtseinsatz bereitstellen könnte. Ob dem so ist, haben wir in der Praxis über die letzten neun Monate auf die Probe gestellt.


# Die bewährten Bremszangen sollen dank neuen Dichtungen nun endlich eine schleiffreie Einstellung ermöglichen.

Ein kleines Detail, das in der Praxis unter Umständen Ärger machen kann, ist der außen an der Bremszange sitzende Leitungsabgang. Für eine bestmögliche Leitungsverlegung ist er drehbar gestaltet, doch das Problem ist, dass je nach Hinterbau die Leitung bei Stürzen beschädigt werden kann. Eine Montage auf der Innenseite würde dieses Problem direkt beheben und wird bei einigen Konkurrenten bereits so gelöst.

Montage

Viele Schrauber werden sich an die alte Weisheit erinnern, dass Formula Bremsen immer schleifen. Grund dafür ist ein über viele Jahre zu kleiner Lüftspalt gewesen, der dafür sorgte, dass ausschließlich perfekte Systeme schleiffrei laufen konnten und eine penible Einstellung notwendig gewesen ist. Seit dem Modelljahr 2013 liefert Formula die hauseigenen Bremszangen mit einer „Enhanced Caliper Technology“ (kurz ECT) genannten Technologie aus, bei der veränderte Dichtungen und weitere Anpassungen einen größeren Lüftspalt ermöglichen sollen. In der Tat zeigt sich unser Testexemplar leichter einstellbar – der Lüftspalt ist groß genug, um die Bremse in relativ kurzer Zeit sinnvoll einstellen zu können und ein erstes Setup zu haben.


# Da ist er: Dieser Lüftspalt ist in der Tat groß genug, um eine Scheibe schleiffrei einstellen zu können. Das klappt in der Praxis auch – Hausaufgaben gemacht.

Ein kleines Problem hatten wir jedoch mit den zweiteiligen Bremsscheiben in Kombination mit den ebenfalls im Test befindlichen DT Swiss EX 1501 Spline Laufrädern. Die zweiteiligen, geschmiedeten Naben haben etwas mehr Material um die 6-Loch-Aufnahmen und so setzt der gefräste und gewichtsoptimierte Träger der Formula-Scheiben auf, bevor die Schrauben ganz angezogen sind. Also haben wir für diese Laufräder eine konventionelle, einteilige Scheibe verwenden müssen und erst in Kombination mit einem numbr3 Carbon-Laufrad die zweiteiligen Scheiben verwenden können.


# Die Ausrichtung der Bremse erfolgt jeweils über ein Postmount-Langloch – verschiedenste Adapter sind verfügbar.

Als letzten Montageschritt haben wir die Hebelweite eingestellt (einfach und gut zugänglich über einen Inbus möglich) und die Hebel ausgerichtet – alles einfach und problemlos. Da unser Testsystem ohne Druckpunktverstellung FCS ausgeliefert worden ist, sind wir damit fertig gewesen und direkt auf den Trail gestartet.


# Durch die wenigen vorhandenen Einstellmöglichkeiten ist das Setup der Bremse schnell erledigt.

Auf dem Trail

Kein Quietschen, leichtes Rubbeln – ist das eine Formula Bremse?

Acht Monate haben wir mittlerweile mit der Formula R1 Racing verbracht und ihr dabei viele verschiedene Witterungs- und Streckenbedingungen zumuten können. Ein wichtiger Punkt gleich vorneweg: Die Foren-Weisheit sagt, dass Formula-Bremsen in der Regel mit einer lauten Geräuschkulisse verbunden sind. Unser Praxiseindruck kann das bestätigen – zumindest solange es nass und feucht ist. Unter trockenen Bedingungen arbeitet die Bremse abgesehen von einem leichten Rubbeln bei kühlen Scheiben absolut geräuschlos und so, wie man es optimalerweise erwarten würde.

Viel mehr fällt auf, dass der Lüftspalt zwar größer, aber noch immer nicht groß genug zu sein scheint. Montiert an unserem Test-ICB mit Formula 35 Gabel [Testbericht] zeigt sich an Vorder- und Hinterrad im Wiegetritt ein leichtes Schleifen der Scheiben. Das ist zwar nicht direkt ein Problem der Bremse selbst, doch der direkte Vergleich zur Hope E4 Scheibenbremse (Testbericht folgt im August) mit identischem Testsetup zeigt sich, dass hier kein Schleifen zu hören ist. Der Unterschied muss folgerichtig der Lüftspalt sein, der also noch immer nicht ganz so groß ist wie bei der Konkurrenz. Das kontinuierliche und vor allem spürbare Schleifen ist Formula jedoch vollständig losgeworden. Das ist gut, denn so können wir uns den eigentlichen Qualitäten der Bremse widmen: Bremsleistung, Dosierbarkeit und Standfestigkeit.

Bremsleistung

Die Formula R1 Racing soll nicht die stärkste, sondern die leichteste hydraulische Scheibenbremse der Welt sein. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf haben wir uns auf die ersten Ausfahrten gemacht und schnell festgestellt, dass die 203mm Scheibe an der Front sehr wohl viel Bremsleistung zur Verfügung stellen kann – wenngleich auch weniger als die teils wesentlich schwereren Shimano Saint [Test] oder eine Sram X.0 Trail [Test]. Im direkten Vergleich zur Shimano XTR Trail Scheibenbremse [Test] mit identischer Scheibengröße zeigt sich, dass die Formula gut mithalten kann, was die absolute Bremsleistung angeht. So lässt sich das Fahrrad mit einem Finger spielerisch auf das Vorderrad bringen und die Bremskraft reicht, um in unaufmerksamen Momenten über den Lenker zu gehen.


# Northshore-Spaß am Bodensee: Die Formula R1 Racing ist kein Downhill-Anker, doch die Bremsleistung und Standfestigkeit genügen auf normalen Strecken vollkommen.


# Auf dem Trail ermöglicht die 180mm Hinterradbremse eine sehr gute Dosierbarkeit und zu jeder Zeit ausreichend Bremsleistung.

Testweise haben wir die 180mm Scheibe vom Hinterrad an das Vorderrad montiert und einen spürbaren Abfall der Bremsleistung festgestellt. Für den All-Mountain- und Trail-Einsatz ist diese Kombination jedoch noch immer gut ausreichend – auch wenn in steilen Passagen der Wunsch nach mehr Bremskraft aufkommt. Eine 160mm-Scheibe haben wir in diesem Test nicht probiert, von den Erfahrungen mit der 180er Scheibe geschlossen ist jedoch davon auszugehen, dass die 160mm-Option für den XC-Einsatz noch immer ausreichen sollte – dem Einsatzbereich, für den die Bremse eigentlich auch ausgelegt ist. In Kombination mit 29“-Laufrädern würden wir jedoch in jedem Fall eine 180mm Scheibe am Vorderrad empfehlen, da das Mehrgewicht überschaubar ist und der Sicherheitsgewinn spürbar sein sollte.

Dosierbarkeit

Alte Formula Bremsen haben häufig mit einem relativ digitalen Bremsgefühl überzeugt: An oder Aus, maximale Kraft oder keine Bremswirkung. Für die neue Formula R1 Racing hat sich hier einiges getan: In der Praxis zeigt sich, dass die Bremse zwar nach wie vor einen guten Biss entwickelt, doch die Modulation der Brems-Power über die Fingerkraft am Druckpunkt fein möglich ist. So fällt der Hebelweg sehr kurz aus und ermöglicht dennoch eine saubere Kontrolle der Bremskraft, was insbesondere am Hinterrad wichtig ist, da hier die maximal übertragbare Bremskraft ohnehin schon limitiert ist. Die stärkere Vorderradbremse ermöglicht gut kontrollierbare Nose-Manuals und hinterlässt ebenfalls einen sehr guten Eindruck, was die Dosierbarkeit angeht. Wer jedoch auf einen extrem harten Druckpunkt Wert legt, der wird mit der R1 Racing nicht zu 100% glücklich werden – ein Restweg am Hebel nach Anliegen der Beläge ist noch immer vorhanden.


# Vollgas auf der Downhill-Strecke: Für eine so leichte Bremse schlägt sich die R1 Racing mehr als beachtlich und macht Spaß. Mehr als die Bremskraft an sich überzeugt die gute Dosierbarkeit.

Ein wichtiger Teil der Dosierbarkeit ist auch die Ergonomie. Wie kann der Fahrer Kraft entwickeln? Wie liegt der Hebel in der Hand? Die Formula Hebel haben mir im Test sehr gut gefallen. Sie liegen angenehm in der Hand und erlauben auch auf langen Abfahrten eine komfortable Haltung. Die Bedienkräfte der Bremse sind gefühlt etwas höher als bei der Shimano XTR Trail, doch liegen die absoluten Fingerkräfte voll im Rahmen. So ist zwar die notwendige Fingerkraft zur Erreichen der maximalen Bremskraft spürbar höher als bei der Downhill-Referenz Shimano Saint, doch die Dosierbarkeit der Bremse leidet darunter nicht – und die R1 Racing will auch kein Downhill-Wurfanker sein.


# Die Ergonomie der Hebel überzeugt. So ist die Bremse auch auf langen Abfahrten angenehm zu bedienen.

Standfestigkeit

Je leichter die Bremse, desto schlechter die Standfestigkeit – so ist es zumindest über viele Jahre gewesen und insbesondere Formula hat schon immer sehr leichte Bremsen im Programm gehabt, die jedoch nicht immer die gewünschte Standfestigkeit aufweisen konnten. Doch im Gegensatz zu Modellen wie der B4 Racing ist die R1 Racing eine komplett andere Bremse: Mountainbikes werden heute härter gefahren als je zuvor und wer ernsthaft Cross Country fährt, der weiß, dass es mit kurzen 50hm-Abfahrten in der Regel nicht getan ist. Vielmehr sind die heutigen Strecken technisch anspruchsvoll und die Bremse muss mehr leisten als nur am Ende einer Abfahrt für die letzte Kurve verzögern zu können.

So muss sie standfest und zuverlässig sein und auch auf langen Abfahrten jederzeit volle Kontrolle bieten. Fading oder andere Ausfallerscheinungen wie ein wandernder Druckpunkt darf sich eine Bremse heute nicht mehr leisten.


# Mit großen Bremsscheiben gibt es keinen Grund, warum man die R1 Racing nicht im Enduro-Einsatz fahren sollte. Mit kleineren Scheiben sehen wir die Bremse insbesondere an leichten Cross Country- und Trail-Bikes.

In unserem Test hat sich die Formula R1 Racing in dieser Hinsicht sehr gut geschlagen. Bewusst bremsenlastige, lange Abfahrten (500hm ohne Pause) mit dauerhaft schleifender Vorderradbremse haben zwar eine nachlassende Bremsleistung und infolgedessen steigende Fingerkräfte verursacht, doch der Druckpunkt ist stets vorhanden und ein Verzögern in den Stillstand problemlos möglich gewesen. Mit einem Finger wohlgemerkt.

Schön zu hören ist, wie die zweiteiligen Bremsscheiben beim Abkühlen knistern und knacken – ganz wie ein Sportwagen nach einer schnellen Landstraßenetappe… Somit gibt es nach dem Test keine Bedenken im Bezug auf die Standfestigkeit der Bremse. Die R1 Racing ist damit zwar noch lange keine vollwertige Downhill-Bremse, doch wer eine gute Fahrtechnik hat und die Bremse nicht unnötig schleifen lässt wird hier keinerlei Probleme haben. Für alle anderen Einsatzbereiche – insbesondere an gewichtsbewusst aufgebauten Rädern – ist die Bremse ohne jegliche Einschränkung zu empfehlen.


# Nur auf langen Abfahrten, bei denen die Bremse dauerhaft am Schleifen ist und bewusst nicht geschont wird, ist ein Nachlassen der Bremskraft durch Überhitzung zu spüren.


# Mit diesen Eigenschaften ist die sehr leichte R1 Racing mehr als nur eine XC oder Trail-Bremse. Sie macht auch beim Enduro viel Spaß und überzeugt im Test.

Verschleiß

Der Verschleiß an Belägen und Scheiben ist über den Testzeitraum insgesamt problemlos gewesen. Hier hat es keine Überraschungen gegeben und die sichtbaren Verschleißspuren liegen im Rahmen dessen, was wir von anderen Scheibenbremsen gewohnt sind. Das die Bremse über den gesamten Testzeitraum hinweg dicht gewesen und kein Entlüften notwendig gewesen ist, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt – mit undichten Bremsen haben wir schon seit einiger Zeit keine ernsthaften Probleme mehr gehabt.


# Verschleiß und Bremskomfort können sich sehen lassen – hier steht die Formula der Konkurrenz in nichts nach.

Fazit

Extrem leicht, hochwertig in Materialauswahl und Finish und in der Praxis ein rundes, überzeugendes Gesamtpaket: Die Formula R1 Racing kann im Test überzeugen und ist trotz des niedrigen Gewichts nicht nur an schnellen Cross Country- und Trail-Bikes eine gute Wahl, sondern auch im All-Mountain- und Enduro-Einsatz. Der Preis ist hoch – leicht, günstig und haltbar sind auch hier noch nicht vereinbar.

Stärken

  • hochwertiges Finish und feine Materialien
  • gute Bremsleistung
  • sehr niedriges Gewicht
  • gute Dosierbarkeit

Schwächen

  • hoher Preis
  • FCS Druckpunktverstellung nicht in Serie
  • Leitungsabgang auf der Außenseite der Bremszange


# Extrem leicht, zuverlässig und bildschön: Die Formula R1 Racing ist eine besondere Bremse. In der Praxis hat sich uns viel Spaß gemacht und nicht im Stich gelassen.

Weitere Informationen

Formula Homepage
Redaktion: Tobias Stahl
Fotos: Johannes Herden, Stefanus Stahl, Tobias Stahl | MTB-News.de

Der Beitrag Leicht, teuer, gut? Die Formula R1 Racing im Test ist auf MTB-News.de erschienen.

User-Dauertest #3 – Formula 35 Thirtyfive Federgabel zu vergeben

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Weiter geht es mit den User-Dauertests! Nachdem wir bereits zwei Bremsen vergeben haben, gibt es heute eine brandaktuelle Formula Thirtyfive für einen / eine von euch.  Der Deal ist auch hier der selbe: Ihr kriegt die Gabel in euer Bike eingebaut, im Gegenzug müsst ihr nur einmal diesen Herbst und einmal nächsten Frühling eure Erfahrungen mit uns teilen. 


# Heute zu vergeben: Formula Thirtyfive

Der Hintergrund ist folgender: Auch wenn wir in der Redaktion viel Fahrrad fahren – so wechseln wir auch ziemlich häufig die Bikes. Da kommen auf einzelne Teile häufig nur ein paar Hundert Kilometer. Spannend wird es aber natürlich auch nach noch deutlich längerer Zeit. Jetzt könnten wir selbst weniger verschiedene Bikes ausprobieren – dann gäbe es hier aber nur noch ungefähr 7 Testberichte pro Jahr, was etwas mager ist. Deshalb probieren wir im kommenen Jahr dieses Format aus: User-Dauertests.

Der Deal

Ihr könnt euch bewerben – dazu genügt es, hier im Thread ein Foto von euch mitsamt ausgefülltem Steckbrief zu posten und dann ganz doll die Daumen zu drücken. Auswahlkriterien für uns sind einerseits, dass ihr viel fahrt, andererseits, dass ihr zwei Berichte mit ein paar Fotos liefert. Keine Angst, es müssen keine Hochglanz-Bilder und Pulitzerpreis-Formulierungen sein! Die Bilder sollen klar machen, wo und wie ihr mit den Produkten unterwegs gewesen seid. Formula möchte auch bei der Gabel dem Gewinner die Gabel selbst ins Bike bauen und beim richtigen Setup helfen, deshalb muss / darf der Dauertester zur Montage zu Formula Deutschland nach Rosenheim. Im Oktober wollen wir im Gegenzug einen Zwischenbericht, im April nächsten Jahres einen Endbericht von euch lesen.

Unser heutiges Produkt: Formula Thirtyfive 35 Federgabel

Mit der 35 hat Formula den Gabelmarkt für All-Mountain und Enduro Bikes betreten. Unser Dauertester / unsere Dauertesterin hat die Wahl zwischen der 27,5″ Variante oder der 29″-Variante. Die Gabel ist ziemlich leicht und konnte in unserem ersten Test bereits überzeugen. Die 29″-Variante hat maximal 140 mm Federweg, die 27,5″-Version wird mit 160 ausgeliefert und kann intern reduziert werden. Lockout, Losbrechmoment, Zugstufe und Druckstufe sind extern einstellbar, durch Ölvolumen kann mit Hilfe einer Spritze sogar noch die Endprogression eingestellt werden.

  • Steuerrohr: Tapered
  • Federweg: 140 mm (29″) / 160 mm (27,5″)
  • Feder: Air Spring (Luftfeder mit anpassbarem Volumen)
  • Einstellung: Lockout, Lockout-Schwelle, Kompression und Zugstufendämpfung
  • Gabelkrone: 3D-geschmiedete Gabelkrone aus Aluminium
  • Standrohre: 35 mm Durchmesser
  • Tauchrohre: Magnesium, PM6, 15 mm Steckachse
  • Gewicht 1780 g (29″) / 1740 g (27,5″)


#Könnte schon bald in eurem Rad stecken: Eine brandneue Formula Thirtyfive in 27,5″ oder 29″

Jetzt Bewerben

Du willst die Formula Thirtyfive 1 Jahr lang fahren? Dann lade ein Bike-Bild von Dir in in dieses Album hoch und poste es hier im Thread gemeinsam mit einem Text, der diese Fragen beantwortet: Wo wirst Du die Gabel hauptsächlich fahren? Wie viel wirst Du im nächsten Jahr voraussichtlich fahren? Warum bist gerade Du als Dauertester prädestiniert? [Ihr müsst keinen vollen Namen oder sonstige persönliche Daten hier veröffentlichen.] Bewerber sollen gewillt sein, die Gabel in der Nähe von Rosenheim persönlich einbauen zu lassen – Sorry an alle Norddeutschen!

Wir akzeptieren Bewerbungen bis Freitag Abend, 20.06., 21:59 - Und nein, wir haben kein Problem damit, wenn ihr es nochmals probiert, nachdem ihr noch keine Bremse gekriegt habt :)

Der Beitrag User-Dauertest #3 – Formula 35 Thirtyfive Federgabel zu vergeben ist auf MTB-News.de erschienen.

Spyshot 2015 – Formula ThirtyThree: auf den Spuren der Pike?

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Gestern erblickten wir am Stumpy S-Works 29er von Specializeds technischem Marketing-Leiter Sebastian Maag eine neue Formula ThirtyThree mit schwarzen Standrohren, ganz im Stile einer Rock Shox Pike. Auf Nachfrage bei Formula Mitarbeiter Theo Sandu, bestätigte uns dieser, dass es die Formula ThirtyThree zukünftig auch in einer 140-mm-Version geben wird. Auf Wunsch einiger großer Firmen wurden die Standrohre beim neuen Twentyniner Modell mit 140mm Federweg in schwarz gefertigt.

 

Neu für 2015: Formulas ThirtyThree erhält schwarze Standrohe
# Neu für 2015: Formulas ThirtyThree erhält schwarze Standrohe

Bisher gab es die ThirtyThree lediglich mit 120mm Federweg. Besonders auf Nachfrage der großen Firmen bietet Formula ihre All-Mountaingabel in den Laufradgrößen 27,5″ sowie 29″ auch in einer 140mm Federwegsversion an. Die 26mm Version wird weiterhin nur mit 120mm Federweg angeboten. Mit einem Gewicht von unter 1600g inkl. Steckachse und Schaft dürfte die gabel eine ernste Konkurrenz zu den anderen Modellen am Markt sein. Besonders die bewährte Dämpfungskartusche aus der großen Schwester 35 [hier detailliert erklärt] dürfte, die leichte All-Mountaingabel zusätzlich interessant machen. In unserem großen Enduro Gabeltest [Bericht zur Formula 35] fielen besonders die vielen Einstellmöglichkeiten der Dämpfungskartusche auf, die es dem Fahrer ermöglichen die Gabel ideal auf seine Bedürfnisse einzustellen. Mit solider Leistung konnte die große Schwester überzeugen. Im weniger harten All-Mountainbereich sollte die Dämpfung folglich bestens zurechtkommen.

All In Black
# All In Black – Ganz im Stile von Rock Shox’s Top-Modellen kommt auch die neue ThirtyThree komplett in schwarz.

Angeboten wird die Gabel in allen drei Laufradgrößen. Aktuell ist die komplett schwarze 33 aber der 29er Version in 140mm vorbehalten. Alle anderen Gabeln kommen mit den bisherigen bronzenen Standrohren daher. Technisch hat sich an den schwarzen Standrohren nichts geändert.
Alle Version werden einen tapered Steuerrohr sowie eine 15QR Steckachse besitzen. Die 26″ und 27,5″ Version wird es zusätzlich mit einer 9mm Schnellspannachse geben.

Die ersten Modellen wurden schon an die Firmen ausgeliefert. Endkunden werden die Gabel beim Händler im Spätherbst diesen Jahres kaufen können. Der unverbindliche Verkaufspreis beträgt dabei für die 29er Version mit 140 mm Federweg und komplett schwarzer Optik 889€.

Einstellmöglichkeiten wie bei der großen Schwester 35
# Einstellmöglichkeiten wie bei der großen Schwester 35

Infos auf einen Blick:

  • 2015er Modell der Formula 33, wird es in 26″, 27,5″ und 29″ geben.
  • gleiche Dämpfungskartusche wie in der Formula 35 (ThirtyFive)
  • 29er Modell mit 140mm komplett in schwarz
  • Gewicht unter 1600g (29″ und 140mm Federweg)
  • UVP: 889€, lieferbar ab Spätherbst 2014

Gesichtet im Stumpy S-Works von Sebastian Maag
# Gesichtet im Stumpy S-Works von Sebastian Maag

Schick
# Schick – Formulas neue 33 macht einen äußerst guten Eindruck.

 

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Eurobike: Formula 2015: 33 Federgabel & Speedlock-Leitungen

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Was bringt Formula für 2015? Am Stand der Italiener haben wir uns gemeinsam mit Formula Deutschland Geschäftsführer Theo Sandu die wichtigsten Neuheiten angeschaut. Im Fokus steht dabei die SpeedLock-Technologie, über die ohne entlüften zu müssen die Leitungen von Hebel und Bremszange getrennt und wieder angesteckt werden können. Außerdem zeigt Formula überarbeitete Federgabeln mit schwarzen Standrohren und extrem einfacher, nachrüstbarer Lenkerfernbedienung. Was es sonst zu sehen gegeben hat, präsentiert uns Theo im Video

Formula 2015

Video

Bilder

# Der Formula-Stand auf der Eurobike
# Theo Sandu begrüßte uns am Formula-Stand in Italian Racing Heritage gekleidet. Mit ihm haben wir uns im Video die wichtigsten Neuerungen von Formula angeschaut.
# Wichtigste Neuerung: Die SpeedLock-Technologie, bei der ohne entlüften zu müssen die Bremsleitung von Bremshebel und Bremszange abgenommen werden kann
# Der kleine Federring blockiert in der hinteren Stellung ein unbeabsichtigtes Lösen der Leitung. In der vorderen Stellung, wie hier gezeigt, ist die Leitung dann abnehmbar.
# So ist die Leitung gesichert
# Der Leitungswechsel bietet sich beispielsweise dann an, wenn Einzelteile zum Service müssen. Besonders praktisch ist er aber, wenn man ein Rad mit innen verlegten Zügen aufbaut oder einen Briten fahren lässt ;)
# Das SpeedLock soll so gut abdichten, dass auch nach ca. 50 Montage- und Demontagevorgängen nicht neu entlüftet werden muss
# Neu für 2015: Schwarze Standrohre und matte Castings
# Gabel-Portfolio von Formula für die 35 und die 33 gibt es nun schwarze Standrohre
# Außerdem neu: ein schlichterer Look bei den Decals. Das soll dafür sorgen, dass wir die Gabel möglicherweise schon bald vermehrt an Komplettbikes zu finden sein wird.
# Der Remote-Lockout für die Fomula Federgabeln ist minimalistisch aufgebaut und arbeitet über eine torsionssteifes Kabel, das den Lenkerhebel mit der Gabel verbindet. - .
# Das Ende der Lenkerfernbedienung wird direkt in die Gabel geschraubt und ersetzt dort den goldenen Druckstufeneinstellknopf
# Das "VOLO" Laufradprogramm hat Formula zur neuen Saison leicht überarbeitet.
# Volo Laufräder bei Formula

Gerüchteküche

Vor einigen Wochen haben wir das erste Mal von einem möglichen Formula Dämpfer gehört. Darauf angesprochen grinst Theo Sandu kurz, sagt dann jedoch, dass wir hier keine Informationen aus ihm herausgepresst bekommen würden – er würde das Projekt weder bestätigen, noch dementieren. Was können wir also erwarten? Können wir überhaupt etwas erwarten? Eine passende Ergänzung zur Formula 35 Federgabel, die in unserem Enduro-Federgabeltest eine insgesamt überzeugende Leistung zeigen konnte und eine der leichtesten Gabeln in diesem Federwegssegment ist, könnte aus unserer Sicht viel Sinn machen. In Anlehnung an die Bladder-Dämpfung der 35 könnten wir uns auch hier einen Dämpfer mit Ausgleichsbehälter und darin liegendem Bladder vorstellen. Ähnlich wie beim DVO Jade Dämpfer.

Ob diese Einschätzung für einen möglichen Formula Enduro-Dämpfer goldrichtig oder aber blauer Dunst ist, werden wir wohl nur wissen, falls ein solches Produkt wirklich geplant wäre. Wir würden uns freuen, wenn wir zumindest teilweise richtig liegen würden. Der Federungssektor von Formula entwickelt sich vielversprechend, wie zuletzt auch die Formula 33 mit ihrem neuen Look bewiesen hat.

Weitere Neuheiten zur Formula Produktpalette für 2015 findet ihr auf der Formula Website.

Eurobike 2014

Alle Artikel zu den Neuheiten findest du hier: Eurobike 2014

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User-Dauertest: Formula 35 Federgabel – Zwischenfazit zur schlanken, feinfühligen Italienerin

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Neben zwei Bremsen haben wir auch eine Federgabel vor einigen Monaten zu Dauertestzwecken in User-Hände gegeben: Die Formula 35. Hier kommt der Zwischenbericht von User Daniel, der den direkten Vergleich zu Fox 34 und Rock Shox Pike zieht – und mit der Gabel inzwischen über die Alpen gefahren ist. 

Erstkontakt und Montage

Als mir Theo die ThirtyFive – wie sie offiziell heisst – in die Hand drückt, gibt’s das erste Aha-Erlebnis: so leicht kann eine 160mm Enduro-Gabel mit 35mm Tauchrohren sein. Leicht wie eine Feder im Vergleich zu der bis jetzt eingebauten Fox 34 Talas Evolution; zirka ein halber Kilo Unterschied meint Theo. Dieser äußerst positive Eindruck bestätigt sich in der heimischen Werkstatt. Zum Vergleich wiege ich die Fox 34 (2013) und eine Fox 32 (2014) aus dem Bike meiner Freundin und bei gleicher Schaftlänge hat die Formula (1790g inkl. Steckachse) einen Gewichtsvorteil von 430g gegenüber der 34er (2220g) und immerhin 120g gegenüber der 32er (1910g) – und das bei 10mm längerem Schaft. Hier gibt es noch mehr Impressionen von der Montage.

Voila
# Voila - Die 1850 g leichte Gabel lässt sich in wenigen Minuten auf verschiedene Federwege umbauen
Fertig
# Fertig - Gabel in Testbike Nummer 1
Bella Italia
# Bella Italia

Und auch optisch gibt die Gabel einiges her: Schön verarbeitet, kleine, aber gut erreichbare Verstellknöpfe mit definierter Rasterung – italienische Handwerkskunst. Ob die Italienerin zickt oder nicht, wird sich noch zeigen. An Einstellmöglichkeiten mangelt es schon mal nicht und obwohl man meinen könnte, dass ein Otto-Normal-Biker schnell überfordert wäre, glaube ich dass es gut ist, diese Möglichkeiten des Feintunings zu bieten. Von außen wären da mal Druckstufe, Lockout, Lockout Treshold und Rebound einzustellen. Die Knöpfe und Hebel sind sehr sauber gearbeitet – zwar recht klein, aber auch mit Handschuhen gut zu bedienen. Sehr benutzerfreundlich kann man die gesamte Einheit drehen, um die Bedienung noch mal an die eigenen ergonomischen Vorstellungen anzupassen. Weiteres Gimmick: der Rebound-Knopf lässt sich herausziehen und dient dann als Inbusschlüssel zur Einstellung des Lockout Thresholds. Mit ein wenig Arbeit lässt sich auch die Progressivität der Gabel anpassen. Und zwar mit Hilfe von Öl, welches in die Luftkammer gespritzt wird und somit das Luftvolumen verkleinert. Total intern erfolgt die Verstellung des Federweges, dieser lässt sich im Prinzip von Null bis 160mm mittels Spacern anpassen.

Testrad #1
# Testrad #1 - Scott Genius

Zur Grundeinstellung gibt’s eine praktische Tabelle am Tauchrohr (warum haben das nicht schon alle Hersteller?), wobei der Luftdruck bei mir aber eindeutig zu hoch gegriffen ist. Auch rät mir Flo von Formula, der mich bei Montage und Setup betreut, bei meinem Gewicht zur Verwendung einer größeren Luftkammer. Überhaupt bekomme ich das komplette Servicen der Gabel erklärt und kann auch gleich selbst Hand anlegen. Der Einbau erfolgt noch in mein 2013er Scott Genius 720, da das bestellte Alutech Teibun noch zu Hause in der Kiste wartet. Aus diesem Grund wird der Federweg erst mal auf 150mm eingestellt. Der Rest wird sich im Fahrtest zeigen.

Testrad #2
# Testrad #2 - Alutech Teibun

Formula 35 im Detail

  • Steuerrohr: Tapered
  • Federweg: verstellbar von 100-160mm
  • Feder: Air Spring (Luftfeder mit anpassbarem Volumen)
  • Einstellung: Lockout, Lockout-Schwelle, Kompression und Zugstufendämpfung
  • Gabelkrone: 3D-geschmiedete Gabelkrone aus Aluminium
  • Standrohre: 35 mm Durchmesser
  • Tauchrohre: Magnesium, PM6, 15 mm Steckachse

Der Fahrer

  • Größe: 171cm
  • Gewicht: 61kg
  • Ausrüstung: nochmal ca. 5kg
  • Fahrstil: All Mountain/Enduro. Kontrolliert, trialig, kein Ballerer. Lässt’s aber auf flowigen Abschnitten schon mal laufen. Als Ex-Marathonfahrer auch bergauf flott unterwegs.
  • Lieblingsterrain: technische Gipfelabfahrten in den Alpen, je mehr Spitzkehren desto lieber

Der erste Fahreindruck

Gerne hätte ich die Formula 35 schon zu unserem dreiwöchigen Trip in die Schweiz mitgenommen, aber das ging sich leider aus terminlichen Gründen nicht aus. Nun gut, bekam ich die Gabel eben genau an meinem Geburtstag, auch nicht schlecht. Außerdem startete ich eine Woche später ohnehin zu einem Alpencross, Zeit genug also, die Gabel im Dauereinsatz zu erleben. Auch diese Tour absolvierte ich noch auf dem bekannten Genius. Das sitzt einfach schon gut. Aha-Erlebnis Nummer zwei hatte ich allerdings schon auf der ersten Testfahrt zu Hause: die Formula ist in Sachen Aktivität etwas total anderes als die Fox. Laut schmatzend saugt sich die 35 am Untergrund fest, spricht sensibel an und gibt den Federweg angenehm frei, wenn er gebraucht wird. Was ich an der Fox 34 hasste: dass sie softer abgestimmt zwar gut ansprach, an Stufen aber in einem Stück durch den Federweg rauschte, und mit etwas mehr Luft nie den vollen Federweg nutzte. Das kann man an der Formula sehr gut durch Feintuning verhindern. Natürlich bedarf es einiger Probefahrten und man muss mit den Einstellmöglichkeiten spielen, aber dann arbeitet die Gabel absolut zuverlässig.

Daniel bei seiner Lieblingsbeschäftigung
# Daniel bei seiner Lieblingsbeschäftigung - Technische Abfahrten

Zwei Wochen später führte ich eine Gruppe quer durch Slowenien, diesmal mit dem Alutech Teibun und serienmäßiger Pike Solo Air. Zugegeben, aus Zeitmangel habe ich die Pike nicht so exakt abgestimmt und auch während dieser Tour blieb mir als Guide nicht viel Zeit für Spielereien, aber schon nach der Grundeinstellung offenbarte die Pike einen ganz anderen Charakter. Straffer, etwas weniger sensibel aber auch immer souverän. Bei der Pike merkt man gar nicht dass sie da ist, schlicht und unauffällig. Sehr gut finde ich die drei Modi (Open – Pedal – Lock) der Pike. Diese sind dem reinen Lockout Knopf der Formula eindeutig vorzuziehen. Zwar kann man die 35 komplett sperren, allerdings erfolgt hier das Verhärten nicht stufenlos, sondern man merkt erst ganz am Ende des Drehradius einen Effekt. Ein eindeutiger Nachteil bei schnellen Antritten oder Sprints im Wiegetritt, die Gabel sackt weg und saugt Tretenergie.

Steiles Gelände
# Steiles Gelände
Je nach Dämpfer
# Je nach Dämpfer - ist die Gabel fast schon zu sensibel - sie lässt sich aber weitreichend tunen

Nach der einen Woche war es damit aber auch schon wieder vorbei, denn das Teibun bekam die Formula 35 verpasst. Ich beließ den Federweg der Einfachheit halber einfach auf 150mm (der Hinterbau gibt in der Werkseinstellung 156 her) und es stellte sich das selbe plüschige Fahrverhalten wie im Genius ein. In Kooperation mit dem verbauten Monarch Plus Dämpfer und dem straffen Alutech Hinterbau wirkt die Gabel fast schon zu sensibel, da wird noch was verändert. Eine weitere Kleinigkeit die mir aufgefallen ist: die Formula 35 bietet zur Gabelkrone hin erheblich mehr Reifenfreiheit als die Rock Shox Pike.

1000 km und 30000 hm
# 1000 km und 30000 hm - hat Daniel bis jetzt zurückgelegt. Noch einige sollen folgen, er wird nächstes Frühjahr wieder berichten

Die weiteren Schritte

  • Progression der Formula 35 erhöhen. Im Moment habe ich 5ml Ballistol + Gabelöl (50/50) in der Luftkammer
  • Umbau auf 160mm Federweg
  • Neuerlicher Einbau der Rock Shox Pike als Vergleich
  • Einbau des Cane Creek Double Barrel Inline Dämpfers
  • Noch mehr fahren
  • Den MTB-News Lesern erzählen, wie es war

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Gastautor: User Daniel aka trailproof
Fotos: Walter Elsner (riccio.at)

Der Beitrag User-Dauertest: Formula 35 Federgabel – Zwischenfazit zur schlanken, feinfühligen Italienerin ist auf MTB-News.de erschienen.

Formula 35 im Test: 83.000 Tiefenmeter – ein langes Jahr im User-Dauereinsatz

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Formula 35 im Test: Mann, so schnell vergeht ein Jahr! Wieder habe ich, Daniel alias IBC-User trailproof, Geburtstag. Wo war ich nochmal letztes Jahr um diese Zeit? Ach ja, am Chiemsee, um die Formula Thirtyfive abzuholen. Wahnsinn, dass schon wieder so viel Zeit vergangen ist, und auch schade, weil ich mich jetzt bald von der rassigen Italienerin, die meine Front immer unter Kontrolle gehalten hat, trennen muss. Zeit also für einen kleinen Rückblick.

# Nur Am Anfang der Saison gab es Schnee + Regen - seitdem vor allem Staub

Laut meinen Aufzeichnungen hat die Formula nun insgesamt 83.000 Tiefenmeter und ca. 3.200 km auf dem Buckel. Gar nicht schlecht dafür, dass ich diesen Frühling wegen der bevorstehenden Geburt meiner Tochter weniger als sonst unterwegs war. Trotzdem waren da ein paar Tage zum Scouten für ein Camp in Slowenien, das Pustertal, vier Tage am Monte Grappa, vier Tage Guiding im Vinschgau, ein paar Trips ins nahe Oberitalien und dann noch die vielen Runden auf den Hometrails. Also doch nicht so schlecht. Begonnen hat die Saison noch mit teilweise knietiefem Schnee und Beinahe-Blitzeinschlägen, je weiter das Jahr allerdings voranschritt, desto heißer und trockener wurden die Bedingungen.

# Die Formula 35 überzeugte - in insgesamt drei verschiedenen Bikes

Wenn die 35 also heuer etwas abbekommen hat, dann war es verdammt viel Staub. So unterschiedlich wie das Wetter war auch das Terrain, in dem ich die Gabel bewegte. Von Militärwegen und flowigen Genusstouren über gebaute Trails am Kronplatz, dem Vinschgau und der Petzen, bis hin zu sehr vielen natürlichen teils grob verblockten und steilen Pfaden im Hochgebirge. Ich kann schon vorwegnehmen, dass die Gabel stets souverän und dynamisch ans Werk ging und ich eine für mich nahezu perfekte Einstellung gefunden habe.

Neben meinem Alutech Teibun und dem alten Scott Genius war die Gabel auch eine Woche in einem Canyon Spectral verbaut. Hier stellte ich den Federweg auf 150mm ein, was sehr gut zum Charakter des Bikes passte. Vor allem die höhere Steifigkeit machte das Bike bergab um einiges potenter.

# Malerisch

Formula 35 – Erfahrungen & Änderungen

Was wurde im Laufe der Zeit geändert? Nun ja, die wohl größte Änderung für das Gesamtgefühl des Bikes stellte der Wechsel auf den Cane Creek Inline Dämpfer dar. Nachdem ich die Formula im letzten Bericht noch als „fast zu sensibel“ beschrieben habe (im Vergleich zum Hinterbau), stellte sich mit dem neuen Dämpfer eine nie gekannte Harmonie im Fahrwerk ein, die bis heute anhält. Die beiden vielfach verstellbaren Federelemente passen anscheinend sehr gut zusammen und als ich mein Setup erst mal gefunden hatte, lief dieses Duo zu Höchstform auf und verlieh dem Bike wahrhaftig Flügel. Das einzige was man noch ändern könnte, ist die Luftkammer des Inline etwas zu verkleinern, um ihn etwas progressiver zu machen.

# In steileren Passagen und bei Transfers willkommen - die schnell einstellbare Druckstufe

Genau das war es auch, was ich mit der Formula Thirtyfive probierte: anstatt der 5 ml Ballistol gab ich nach einem kleinen Service – zum Glück wurde mir von Formula ja gezeigt, wie das geht – 7 ml in die Luftkammer. Das war dann allerdings zu viel des Guten und der Federweg wurde nie komplett ausgenutzt. Okay, dann treffen wir uns eben in der Mitte. Bis zum heutigen Tag habe ich 6ml Ballistol drin und das passt. Im selben Arbeitsgang vergrößerte ich auch den Federweg von 150mm auf 160mm. Einfach Spacer raus und fertig. Nach kurzer Eingewöhnungszeit wegen der daraus resultierenden flacheren Winkel blieb auch diese Einstellung so. Ein Feature, mit dem ich mich recht viel spielte und das ich auch immer wieder änderte, war die Compression-Einstellung. Je nach Art der Tour (flott/langsam, viele Antritte, Lift/viel bergauf, etc.) konnte ich so den Charakter der Gabel doch um einiges ändern und gut an meine Bedürfnisse anpassen. Generell habe ich es aber lieber etwas straffer, um auch mal eine Rampe raufzusprinten.

# So soll's sein - keine Defekte, viel im Sattel

Der Wartungsaufwand war denkbar gering. Ich muss dazusagen dass ich ein braver Putzer bin. Nur selten vergehen mehr als zwei Ausfahrten, bis meine Bikes gepflegt werden. Die Formula 35 wurde einfach gewaschen (Spüli), abgetrocknet und der Bereich der Staubdichtungen mit Ballistol+Gabelöl (50/50) – sparsam – gepflegt. In den letzten Monaten bin ich der Faulheit halber auch dazu übergegangen, das Bike das ein oder andere Mal mit einem Bike-Cleaner (F100) zu reinigen. Das geht schnell und hinterlässt ein tadelloses Ergebnis, ohne das Material anzugreifen oder die Funktion negativ zu beeinträchtigen.

# Auf Entdeckungstour

Bis zum heutigen Tag hatte die Gabel keinerlei Defekte. Sie spricht nach wie vor sanft und äußerst sensibel an, arbeitet aber auch im Groben ausgezeichnet und hat mir das ein oder andere Mal den Hintern gerettet. In den letzten Wochen merke ich aber, dass ich nicht mehr den kompletten Federweg ausnutze. Ich werde nochmal den Luftdruck und das Öl in der Luftkammer kontrollieren. Oder aber die Gabel braucht nach einem Jahr einfach mal ein Service, das ist ja bei Formula zum Glück gratis.

Zusammenfassung

  • Fahrleistung: 83.000 hm, 3.200km
  • Änderungen: mehr Öl in Luftkammer, 160mm Federweg, Compression-Spielereien
  • Wartung: Reinigung, Ballistol + Gabelöl
  • Defekte: Null
  • Gefühl: mit der Zeit etwas progressiver/schlechtere Ausnutzung des Federweges. Der Gratis-Service von Formula wurde noch nicht in Anspruch genommen.

Formula 35 – Fazit

Als Fazit kann ich sagen, dass ich äußerst zufrieden mit der Gabel war. Sicherlich die beste, die ich in meiner Zeit als Mountainbiker gefahren bin. Natürlich war auch die Rock Shox Pike eine fantastische Gabel, mir im Allgemeinen allerdings etwas zu straff. Anders gesagt: die Formula 35 kann sensibel und butterweich sein, ich kann sie aber auch zu einer „Pseudo-Pike“ machen. Eindeutig ein Trumpf der vielen Einstellmöglichkeiten. Die Thirtyfive überstand den einjährigen Dauertest ohne jegliche Probleme, arbeitet hervorragend und wird wohl meine nächste Gabel werden, allerdings in schwarz und mit „Schnellspannachse“ ;-)


Gastautor: User Daniel aka trailproof
Fotos: Walter Elsner (riccio.at)

Formula RO Bremse im Test: 120.000 Tiefenmeter im User-Dauereinsatz

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Formula R0 Test2-1

Nachdem ich jetzt seit über einem Jahr die Formula R0 Bremse, die mir im Rahmen der User-Dauertest Serie zur Verfügung gestellt wurde, gefahren bin, möchte ich euch im zweiten Teil meines Tests über Verschleiß, Defekte und Wartung berichten, sowie mein Fazit abgeben. Den ersten Teil, in dem ich die Bremse schon ausführlich getestet und beschrieben habe, findet ihr hier.

Ca. 120 000 Hm in hauptsächlich bremsenforderndem Gelände und einige Rennen musste die Bremse über sich ergehen lassen – und hat das sehr gut überstanden: Sie bremst und fühlt sich noch genauso an wie am ersten Tag, aber dazu später mehr.

Wartung und Defekte

Gepflegt habe ich die Bremse so gut wie gar nicht, nachdem ich die Kolben letzten Sommer mobilisiert hatte (-> Teil 1) und so war sie meistens eingestaubt und dreckig, denn da ich mehrfach die Woche radeln bin und das meistens auf staubtrockenen Trails mache, sehe ich es nicht ein, viel Zeit in Putzen zu investieren. Wie ihr auf den Fotos erkennen könnt, ist mein Ghost einem Canyon gewichen, wofür ich die hintere Bremsleitung kürzen und die Bremse entlüften musste, was mir leicht von der Hand ging. Dabei habe ich die Bremsen auch geputzt, aber nur, damit das neue Rad schön glänzt und nicht weil es technisch nötig war.

# Radwechsel - Ghost geht, Canyon kommt - die Formula RO bleibt

Vor ein paar Wochen beim Endurorennen in Samerberg fühlte sich meine hintere Bremse schwammig an und der Druckpunkt ist näher zum Lenker gewandert, was ich auf die arg verschlissenen Beläge zurückführte. Ich drückte die Kolben zurück und setzte andere Beläge ein, worauf die Bremse wieder funktionierte. Jedoch musste ich mit dem Hebelweiteneinsteller den Hebel weiter rausstellen, um den Druckpunkt passend zum linken Hebel gleich weit vom Griff entfernt zu erhalten.

# Die Vorderradbremse musste nie angefasst werden - perfekte Funktion vom ersten bis zum letzten Tag

Nach dem Rennen fuhr ich noch ohne Probleme ein paar tausend Höhenmeter – nach einer Woche Urlaub kam ich dann zurück und musste feststellen, dass kein Druckpunkt mehr vorhanden war und der Hebel an den Griff stieß. Als erstes ging ich vor, wie es mir erklärt worden ist und mobilisierte die Kolben, was aber keine Abhilfe schaffte – woraufhin ich die Bremse entlüftete. Damit konnte ich das Problem lösen, jetzt funktioniert die Bremse wieder wie zuvor und ich könnte mir vorstellen, dass das Problem auf fehlerhaftes Entlüften nach dem Kürzen oder auf das zu weite Lösen des Leitungsabgangs am Sattels, zur Anpassung an den neuen Rahmen, zurückzuführen ist.

# Eloxierte, hartnäckige Oberfläche

Die vordere Bremse ist übrigens das gesamte Jahr über nicht entlüftet worden – trotzdem fühlt sie sich noch an wie zu Beginn.

Verschleiß

Verschlissen habe ich in dem Jahr einige Sets Bremsbeläge; denn flowige Trails, auf denen man es einfach laufen lassen kann, gibt es hier in der Gegend um Bozen so gut wie keine. Dabei habe ich alle drei von Formula angebotenen Belagsmischungen durchprobiert und bin aufgrund der langen Laufleistung bei den gesinterten Belägen hängen geblieben, da sie bei mir 35 000 Hm gehalten haben und auch bei großer Hitze gut verzögern.

Am besten gefallen haben mir die semi-metallischen Beläge, da sie sich kalt bissiger fahren als die Gesinterten und auch unter Hitze keine Probleme machten, verschlissen war das Paar jedoch einem dreitägigen Wochenende (ca. 11 000 Hm). Die organischen Beläge sind kalt schön bissig, bei langen Abfahrten haben sie aber unter großer Hitze nachgelassen und fuhren sich auch schneller ab als die metallischen.

# Edler Look, auch nach einem Jahr hartem Einsatz

Generell muss man hier noch anmerken, dass die Trails, die ich fahre, es meistens nicht erlauben die Bremse komplett aufzumachen und sich die Hitze so schneller staut als zum Beispiel auf normalen Bikeparkstrecken.

# Da werden die Bremsen wenigstens gefordert

Zudem habe ich es im Winter geschafft, die vordere Bremsscheibe bei einem Sturz komplett zu verbiegen. Mit zwei Händen und ordentlich Kraft ließ sie sich soweit zurück biegen, dass ich die Abfahrt beenden konnte, die Scheibe musste ich jedoch danach tauschen.

Die Scheiben haben mir gut gefallen: sie beginnen unter Hitze nicht zu schleifen (wenn kein Schlag vorhanden ist), zudem kamen sie mir insgesamt robust vor – Schläge musste ich selten herausdrücken. Des Weiteren geben sie ein schönes, surrendes Geräusch beim Bremsen von sich, wenn die Beläge richtig eingebremst sind. Nach ca. 90 000 Hm hat die hintere Scheibe Knacken unter Hitze entwickelt, Spiel an den Nieten ist keines vorhanden. Die hintere Scheibe ist jetzt verschlissen (1,6 mm dünn, laut Formula sollte ein Tausch bei 1,65 mm erfolgen) und ich habe sie nach dem letzten Entlüften gegen eine SRAM-Scheibe getauscht, die ich noch zuhause hatte.

# Fazit - Leicht, Stark, gut dosierbar - aber nicht günstig

Fazit

Mir gefällt die Formula R0 sehr gut, da sie bissig, sehr kraftvoll und dabei gut zu dosieren ist, nicht zu Fading neigt und mit den eloxierten Aluteilen edel aussieht. Ein bisschen Pflege hinsichtlich der Kolben-Mobilisation brauchte sie dann und wann, jedoch musste ich das auch bei meiner vorherigen Bremse, einer Shimano XT, manchmal durchführen.

Die vordere Bremse ist das gesamte Jahr nicht entlüftet worden und trotzdem lässt sich kein Unterschied zum Neuzustand feststellen. Die Preise für die Bremsbeläge sind human – jedoch ist die Bremse in der Anschaffung teuer, so dass ich persönlich, falls ich mir eine Bremse kaufen müsste, wohl zu einer anderen Marke greifen würde. Falls der Preis keine Rolle spielt, würde ich sie mir allerdings wieder kaufen.

Das war es von mir – das Testen hat mir Spaß gemacht und ich hoffe, ich habe euch meine Eindrücke der Bremse gut näher bringen können!

Julian

Formula Cura: Neue Bremse, neue Marken-Identität

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Mit der Formula Cura stellen die Italiener ein neues Scheibenbrems-Modell vor – doch nicht nur das: Wer auf der Suche nach Formula ein rotes Kringel-Logo sucht, der wird sich in Zukunft schwer tun. Die bisherige, weiß-rote Identität ist passé – jetzt prangt ein lila Dreizack als Firmen-Emblem. 

# Formula Cura - die neue 2-Kolben-Bremse aus Italien

Kurz & knapp

  • 100 cm Bremsleitung vorne, 165 cm hinten
  • Feeling Control System FCS zur Einstellung der Druckpunkthärte
  • Speed Lock kompatibel (optional)
  • MixMaster kompatibel (Zur Verwendung diverser Schalthebel)
  • Gewicht: 359 g (85 cm Leitung, 160 mm Bremsscheibe, alle Schrauben)
  • Einsatzbereich: All-Mountain bis Downhill
  • Mineralöl
  • Preis: 124 € (schwarz), 129 € (poliert) jeweils ohne Bremsscheibe
  • Bremsscheiben 22 € – 51 €, einteilig und zweiteilig mit Aluminium-Träger
  • Die Cura soll eine schlichte, funktionelle Bremse sein, die beinahe jedem Fahrer und jedem Bike gut steht. Der Hebel soll der bisher ergonomischste sein, die Bremspower auf hohem Niveau liegen. Völlig neu für eine Formula-Bremse ist die Verwendung von Mineralöl statt DOT-Bremsflüssigkeit. Dies begründet man damit, dass man ein Öl gefunden habe, dass den eigenen Ansprüchen gerecht würde.
# Testpilot mit Formula Cura unterwegs

Im Zentrum der Entwickler soll der Fahrer gestanden haben, egal ob Hobby-Pilot oder Rennfahrer. Stark, angenehm in der Handhabung, egal ob für Enduro-Piloten oder Downhiller.

# Verschraubter Bremssattel
# Nach oben entnehmbare Beläge

Technische Daten

Master-Zylinder

  • Axialer Geberzylinder aus geschmiedetem Aluminium
  • Glänzend schwarz oder poliertes Aluminium
  • Schwarze Klemme
  • Schrauben aus rostfreiem Stahl
# Neu positionierter Ausgleichsbehälter
# Nach eigenen Angaben der bisher ergonomischste Hebel

Hebel

  • Geschmiedetes Aluminium
  • Schwarz

Bremssattel

  • Postmount Bremssattel für 6″ Scheiben mit 24 mm Kolben
  • Glänzend schwarz oder Aluminium poliert
  • Edelstahl Schrauben
  • Organische Bremsbeläge
# Poliertes Design - mit gelaserten Logos
# Schwarz eloxiert - 24 mm Kolben

Hier die Teile Formula Cura, wie sie auf dem Sea Otter Classic Festival gezeigt wurde:

# Die Formula Cura - silber
# Die Formula Cura - schwarz
# Die neue Cura
# Der Griff in sliber ...
# und in schwarz

Einen Eindruck der neuen Identität vermittelt die Website: www.rideformula.com

Info: Formula
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